Serbien will mit Militär in den Kosovo einrücken, wie der serbische Verteidigungsminister Milos Vucevic gemäss dem serbischen Newsportal «postinfo» mitteilte. 1000 Armee-Angehörige sollen über die Grenze gehen. Ein entsprechendes Gesuch wurde bei der von der Nato geführten Friedenstruppe KFOR eingereicht.
Ob es eine positive Rückmeldung gibt, darf bezweifelt werden. US-Diplomaten zumindest schlossen die Erteilung einer Erlaubnis aus. Vucic berief sich auf eine UN-Sicherheitsratsresolution aus dem Jahr 1999. Dort wird die Anwesenheit serbischer Sicherheitskräfte im Kosovo als Möglichkeit erwähnt – inklusiver verschiedener Einschränkungen. Zudem sei es strikt an die Zustimmung der KFOR gebunden.
Hintergrund der neuesten Spannungen waren Pläne der Regierung in Pristina, für den 18. Dezember Kommunalwahlen in den mehrheitlich serbischen Gebieten anzusetzen. Die wichtigste Serben-Partei kündigte umgehend ihren Boykott an, und als die Wahlbehörden Anfang der Woche mit den Vorbereitungen beginnen wollten, kam es zu Schiessereien und Explosionen.(abt)