Erinnerungen an den «Unabomber» werden wach
Ein Päckli-Bomber terrorisiert Texas

Im US-Bundesstaat Texas ist schon wieder eine Paketbombe explodiert. Es ist nicht das erste. Bereits zwei Schwarze (17 und 39) verloren ihr Leben. Es werden Erinnerungen an den berüchtigten Unabomber wach.
Publiziert: 20.03.2018 um 21:40 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 04:23 Uhr
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Schon wieder ging eine Bombe in Austin hoch – in einem Paketzentrum von FedEx. Es wurde eine Person verletzt.
Foto: ERIC GAY

In einem Briefzentrum der texanischen Stadt Schertz bei San Antonio ist am Dienstag ein Paket explodiert. Nach Polizeiangaben wurde ein Mensch leicht verletzt. In den vergangenen Tagen waren in Austin, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Texas mehrere Sprengsätze explodiert.

Dabei gab es zwei Tote und vier Verletzte. Die «Washington Post» berichtete unter Berufung auf die Bundespolizei FBI, das Paket sei an eine Adresse in Austin gerichtet gewesen.

In den USA werden Erinnerungen an den Unabomber (Theodore Kaczynski) aus Chigaco wach. Der Mathematiker verschickte zwischen 1978 und 1995 insgesamt 16 Briefbomben an verschiedene Personen in den USA. Er tötete drei Menschen und verletzte mehr als zwanzig. Der Unabomber bezeichnete sich als Anarchisten und wünschte sich, die Technisierung der Menschheit so bald wie möglich zu beenden.

Er wurde erst 1996 geschnappt.

Rassistische Beweggründe?

Ein Motiv ist bei dem aktuellen Paketbomber nicht richtig erkennbar. Vor einer Woche hatte die Polizei mitgeteilt, sie vermute einen Zusammenhang zwischen den drei vorherigen Anschlägen und untersuche ein mögliches rassistisches Motiv. Bei den Anschlägen waren zwei Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden.

Bei den Todesopfern handelte es sich um einen 17- und einen 39-jährigen Schwarzen. Ausserdem wurde eine 75-jährige Frau hispanischer Abstammung lebensgefährlich verletzt.

Da die Verletzten des Anschlags vom Sonntag zwei weisse Männer waren, neigten die Experten zuletzt der Auffassung zu, dass die Auswahl der Ziele durch den oder die Täter «zufällig» erfolgte.

Zweiter Sprengsatz gefunden

Die Ermittler in Schertz erklärten heute Vormittag vor den Medien, nach der Explosion sei eine Mitarbeiterin im Spital behandelt worden, weil sie über ein Klingeln in den Ohren geklagt habe. Sie sei bereits wieder entlassen worden.

Im Briefzentrum fand die Polizei einen weiteren Sprengsatz, berichtet die «Washington Post». Diese könnte wichtige Hinweise auf den Täter liefern, so die Ermittler.

Wohin das explodierte Paket adressiert war, wollte die Polizei nicht sagen. Der Polizeichef der Stadt, Michael Hansen, erklärte, das FedEx-Kurierzentrum sei nicht das Ziel der Paketbombe gewesen. Lokale Medien hatten zuvor berichtet, das Paket sei in Austin aufgegeben worden und an einen Adressaten in Austin unterwegs gewesen.

Experten der Bundespolizei FBI und der Behörde für Alkohol, Tabak und Feuerwaffen (ATF) begaben sich nach Schertz, wie das FBI-Büro in San Antonio im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. In Austin versuchen hunderte Polizisten und FBI-Beamte dem mutmasslichen Serientäter auf die Spur zu kommen. Zuletzt waren dort am Sonntag durch die erneute Explosion einer Paketbombe zwei Menschen schwer verletzt worden. (SDA/rey)

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