Erhöhtes Krankheits-, sogar Sterberisiko
WHO warnt vor künstlichen Süssmitteln

Künstlicher Zuckerersatz, der in einer Vielzahl von Produkten verwendet wird, helfe nicht beim Abnehmen. Im Gegenteil können künstliche Süssstoffe laut der WHO schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
Publiziert: 16.05.2023 um 23:23 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2023 um 07:50 Uhr
Zuckerersatz-Produkte verhelfen nicht zu einem gesünderen Leben, warnt die WHO. Im Gegenteil können sie ein erhöhtes Gesundheitsrisiko bedeuten.
Foto: Keystone

Es ist ein grosses Geschäft der Lebensmittelindustrie: Künstliche Süssstoffe, die vermeintlich beim Abnehmen und zu einer besseren Figur verhelfen. Ob Joghurts, Drinks, im Kaffee oder selbst in Süsswaren: Produkte mit Zuckerersatz suggerieren ein gesünderes Leben. Falsch, warnt jetzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Es gebe keine Vorteile bei der Gewichtskontrolle, dagegen «mögliche unerwünschte Wirkungen bei langfristigem Gebrauch».

Konkret warnt die WHO vor einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Sterblichkeit. «Die Menschen müssen andere Möglichkeiten in Betracht ziehen, um die Aufnahme von freiem Zucker zu reduzieren, zum Beispiel durch den Verzehr von Lebensmitteln mit natürlich vorkommendem Zucker, wie Früchten oder ungesüssten Lebensmitteln und Getränken», so Francesco Branca, WHO-Direktor für Ernährung und Lebensmittelsicherheit.

Künstliche Süssmittel hätten «keinen Nährwert», erklärt Branca weiter. «Um die Gesundheit zu verbessern, sollten Menschen schon in jungen Jahren Süsses in ihrer Ernährung reduzieren.» Der Verzicht auf Zuckerersatz verringere das Risiko von nichtübertragbaren Krankheiten. Die am Montag erlassene WHO-Empfehlung gilt dagegen nicht für Körperpflege- und Hygieneprodukte, die künstliche Süssmittel enthalten, wie Zahnpasta, Hautcremes und Medikamente. (kes)

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