Die Regierung von Präsident Baschar al-Assad müsse sich «dieser Aggression entgegenstellen und klarmachen, dass sie keine türkischen Flugzeuge im syrischen Luftraum duldet«, sagte der Ko-Vorsitzende des Exekutivrates von Afrin, Othman al-Scheich Issa, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Die Türkei geht seit Samstag mit Luftangriffen und Bodentruppen gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Afrin vor.
Issa sagte, die Regierung in Damaskus stehe in der Pflicht, Afrin zu verteidigen. Afrin sei ein «untrennbarer Teil Syriens», sagte er. «Jeder Angriff auf Afrin ist ein Angriff auf die Souveränität des syrischen Staates.«
Präsident Assad hatte am Sonntag die türkischen Angriffe verurteilt. Militärisch geht Syrien offenbar nicht dagegen vor.
Erdogans Operation «Olivenzweig»
Ankara empfindet die Präsenz der YPG-Kämpfer an der türkischen Grenze als Bedrohung, da die Gruppe enge Verbindungen zur in der Türkei verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hat, die seit Jahrzehnten gegen den türkischen Staat kämpft. Die YPG ist aber auch ein enger Verbündeter der USA im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und wird mit Waffen und Spezialkräften unterstützt.
Es gelte, «Afrin von Terroristen zu reinigen", sagte Erdogan laut seinem Büro am Donnerstag im Einsatz-Hauptquartier in der türkischen Provinz Hatay. Dabei habe er auch das Ziel im Auge, syrischen Flüchtlingen die Rückkehr aus der Türkei in ihre Heimat zu ermöglichen. Erdogan trug bei dem Besuch einen Anorak in Flecktarn-Muster. Begleitet wurde er vom Chef der Streitkräfte und vom Verteidigungsminister.
Wie werden die USA reagieren?
Die YPG ist aber auch ein enger Verbündeter der USA im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und wird mit Waffen und Spezialkräften unterstützt. Auch nach dem Sieg über die IS-Miliz will Washington zum Ärger der Türkei an dem Bündnis festhalten. Die Offensive ihres Nato-Partners in Afrin bringt die USA und andere Bündnispartner nun in eine schwierige Situation.
(SDA)