Bei dem verheerenden Erdbeben in der Nacht zum Mittwoch in der Region Amatrice kamen gesamthaft 291 Menschen ums Leben, 224 alleine in Amatrice selbst und in der Region Latium. Gut 40 Leichen sind bislang noch nicht identifiziert. Die meisten von ihnen befinden sich in einer Turnhalle in der italienischen Stadt Ascoli Piceno.
Für ihre Angehörigen ist heute ein trauriger Tag: Am Mittag fand das Staatsbegräbnis statt, bei dem auch Staatspräsident Sergio Mattarella und Regierungschef Matteo Renzi anwesend waren.
Die Menschen sind tief bewegt
35 mit Blumen geschmückte Särge waren von Leichenwagen in den «Palazzetto dello Sport» gebracht worden. Renzi zeigte sich vor dem Beginn der Trauerfeier tief bewegt und sprach mit zahlreichen Angehörigen.
In der Halle standen die Särge aufgereiht, dazwischen trafen sich die Angehörigen. Pfadfinder wachten darüber, dass nur Familienmitglieder in die Halle gelangten.
Fahnen auf halbmast
Zugleich wurde für heute ein nationaler Trauertag ausgerufen. Die Fahnen an öffentlichen Gebäuden werden in ganz Italien auf Halbmast gesetzt.
Mehr als 1000 Nachbeben wurden seit Mittwoch registriert, 2500 Menschen sind in den vom Erdbeben betroffenen Gemeinden obdachlos. Viele von ihnen verbrachten die Nacht in Zeltlagern, andere in Autos vor ihren zerstörten Häusern. Noch immer werden Dutzende Menschen vermisst.
Feuerwehrsprecher Luca Cari sagte zum nationalen Sender RAI, noch bestehe die Aussicht, Überlebende unter den Mauerbergen zu finden. «Noch sind wir in der Phase der Hoffnung.» Doch mit jedem Tag, der vergeht, schwindet die Chance, weitere Überlebende zu finden. (stj/SDA)