Erdbeben in Haiti
51 Todesopfer nach Überschwemmungen

Bei Überschwemmungen in Haiti ist die Zahl der Gestorbenen auf mindestens 51 gestiegen.
Publiziert: 06.06.2023 um 19:22 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2023 um 12:40 Uhr
Arbeiter säubern das Krankenhaus Saint-Croix, nachdem es am vergangenen Samstag durch schwere Regenfälle und Überschwemmungen beschädigt wurde. Die Zahl der Todesopfer steigt weiter an. Foto: Odelyn Joseph/AP
Foto: Odelyn Joseph

Es wurden zudem 18 Vermisste und 140 Verletzte registriert, wie aus einer neuen Bilanz der haitianischen Zivilschutzbehörde vom Dienstag hervorging. Demnach wurden infolge des schweren Regens am Freitag und Samstag 31'591 Häuser überflutet. Mehrere Teile des Landes, besonders auch die Region um die Hauptstadt Port-au-Prince, waren von Überschwemmungen und Erdrutschen betroffen.

Besonders anfällig für Naturkatastrophen

Haiti, das sich die Karibikinsel Hispaniola mit der Dominikanischen Republik teilt, ist wegen seiner Lage und Topographie für Naturkatastrophen und die Folgen des Klimawandels besonders anfällig. Die Abholzung, vor allem zur Kohleherstellung, erhöht zudem das Risiko von Erdrutschen. Das Land erlebt auch immer wieder schwere Erdbeben - im Jahr 2010 kamen bei einem Erdstoss der Stärke 7,0 mehr als 200'000 Menschen ums Leben.

Am Dienstagmorgen (Ortszeit) gab es erneut ein Beben. Nach örtlichen Medienberichten lag die Stärke bei 5,5, die US-Geologiebehörde USGS gab sie mit 4,9 an. Dem Zivilschutz zufolge stürzten in der südwestlichen Stadt Jérémie mindestens zwei Häuser ein. Es gab demnach vier Todesopfer und 36 Verletzte.

Politisches Chaos und Korruption erschweren Katastrophenschutz

Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents - was auch eine Folge langjähriger Reparationszahlungen an die frühere Kolonialmacht Frankreich ist. Fehlende Ressourcen sowie politisches Chaos und Korruption erschweren den Katastrophenschutz, die Versorgung der Opfer und den Wiederaufbau. Fast die Hälfte der elf Millionen Einwohner leiden nach UN-Angaben unter akutem Hunger. Hinzu kommen derzeit dramatische Bandengewalt und ein Cholera-Ausbruch.

Die Hurrikansaison hat in der Region gerade begonnen - sie dauert von Juni bis November. Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Aufgrund des Klimawandels erhöht sich zwar nicht deren Anzahl, wohl aber die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.

(SDA)

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