Erdbeben
Verletzte und viele zerstörte Häuser nach Erdbeben in Afghanistan

Kabul/Islamabad – Bei dem schweren Erdbeben in der Grenzregion zwischen Afghanistan, Pakistan und Tadschikistan sind Dutzende Menschen verletzt worden. Hunderte Häuser in den Hindukusch-Bergen wurden nach offiziellen Angaben vom Samstag beschädigt oder zerstört.
Publiziert: 26.12.2015 um 16:07 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 09:50 Uhr

Die Erschütterungen waren bis in die indische Hauptstadt Neu Delhi zu spüren. Erst vor zwei Monaten hatte ein gewaltiges Beben der Stärke 7,5 die Region erschüttert. Damals kamen mehr als 400 Menschen ums Leben.

In der Region rund um das Epizentrum im Norden Afghanistans blockierten Schnee und Schlamm die Strassen und erschwerten die Arbeit der Rettungsteams. Schäden oder die genaue Zahl der Opfer können nach Angaben der Behörden wohl erst in einigen Tagen ermittelt werden.

Die Zahl der Opfer aber sei gering, sagte Afghanistans Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah. Notfallteams seien unterwegs. Über Tote wurde zunächst nichts bekannt.

Da das Beben langsam begann, hätten viele Menschen Zeit gehabt, aus ihren Häusern zu rennen, sagte ein Sprecher des Gouverneurs der afghanischen Provinz Badachschan. In der Provinz wurden demnach 284 Häuser beschädigt; 20 Gebäude seien völlig zerstört.

Auch in der Provinz Nangarhar fielen nach offiziellen Angaben 20 Häuser in sich zusammen. In Afghanistan bewegte sich die Erde fast eine Minute lang, berichteten Augenzeugen.

Nach Angaben von Radio Pakistan wurden in den grenznahen pakistanischen Bezirken Peshawar und Hangu 56 Menschen in Spitäler eingeliefert. Der Leiter der Gesundheitsbehörde in der weiter südlich gelegenen Provinz Nangarhar, Nadschib Kamawal, sagte, «Wir hatten zwölf leicht verletzte Patienten heute Nacht. Zehn haben wir wieder entlassen können.»

In einem Dorf in Bachlan seien vier Häuser von einer durch das Beben ausgelösten Schlammlawine zerstört worden, sagte ein Sprecher der Katastrophenbehörde. Es sei niemand verletzt worden. Zahlreiche Menschen wurden in der afghanischen Stadt Kabul aus dem Schlaf gerissen und rannten auf die Strassen - auch getrieben von ihren Erinnerungen an das jüngste Beben.

Das Beben am späten Freitagabend hatte nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS eine Stärke von 6,3. Das Zentrum des Bebens lag nach USGS-Angaben 280 Kilometer nordöstlich der afghanischen Hauptstadt Kabul in einer Tiefe von 203,5 Kilometern. Bei solchen Tiefen sind die Zerstörungen oft nicht so gross, dafür die Erschütterungen auch in grösserer Entfernung spürbar.

Der Norden Afghanistans ist besonders erdbebengefährdet, weil hier die indische und die eurasische Kontinentalplatte aufeinandertreffen. Beben, die hier ihren Ursprung haben, sind auch in Tadschikistan, Pakistan und Indien spürbar.

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