Er wird von anderen Affen gequält
Tierschützerin will Schimpansen Bili aus Zoo retten

Mobbing im deutschen Zoo! Der Bonobo-Affe Bili wird von anderen Schimpansen ausgegrenzt und verletzt. Seine Artgenossen haben ihm sogar ein Stückchen Ohr abgebissen. Eine Petition will das Tier nun retten.
Publiziert: 26.01.2019 um 03:50 Uhr
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Aktualisiert: 23.05.2019 um 11:32 Uhr
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Schimpanse Bili wird im Wuppertaler Zoo von anderen Affen gemobbt.
Foto: www.zoo-wuppertal.net

Der Schimpanse Bili (10) aus dem deutschen Wuppertaler Zoo leidet. Andere Affen terrorisieren ihn. Seine Finger bluten, ein Stück seines Ohres wurde von seinen Artgenossen abgebissen und in seinem Fell klaffen offene Wunden.

Damit dem Mobbing-Opfer nicht noch Schlimmeres in seinem Gehege zustösst, will ihn die Bochumer Tierschützerin Petra Bente nun dort rausholen. In der Petition «Rettet Bonobo Bili aus dem Zoo Wuppertal» fordert sie Bilis Verlegung. Konkret soll der Affe entweder ins «Monkey World Ape Rescue Center» in England oder eine ähnliche Einrichtung.

«Auftreten von Aggressionen zu erwarten»

Der Zoo dagegen hofft, dass sich der Affe in seine Gruppe noch integriert. «Das Auftreten von Aggressionen und Verletzungen ist vor allem bei einzelnen Bonobo-Männchen, die in eine neue Umgebung und ein neues Sozialgefüge integriert werden müssen, durchaus zu erwarten», schreibt der Zoo in einer Mitteilung.

Daher habe man «Vorkehrungen getroffen, um Problemen bei der Eingewöhnung von Bili zu begegnen. So wurden z.B. durch Umbauten im Menschenaffenhaus weitere Rückzugs- und Separationsmöglichkeiten geschaffen».

Bili droht Einschläferung

Bente allerdings will nicht warten, bis sich die Zustände bessern. Sie sagt, der Schimpanse werde ausgestossen und gequält. Er sei «schwer traumatisiert». Bei den Bonobos gilt das Matriarchat. Darum ist Bili ohne den Schutz seiner Mutter anderen Weibchen ausgeliefert.

Der Affe kam in Grossbritannien zur Welt. Seine Mutter Maringa hatte ihr Junges verstossen, worauf Menschen den Zwergschimpansen aufzogen. Im Januar 2009 brachte man ihn in den Frankfurter Zoo. Seit November 2018 lebt er in Wuppertal.

Sollte eine Integration nicht gelingen, würde Bili eingeschläfert werden, schreibt die Tierschützerin in der Petition.

Ob der Zehnjährige bald wieder in seine alte Heimat reisen kann, ist noch unklar. Die Petition haben allerdings bereits über 46'000 Menschen unterschrieben. (man)

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