«Eine Erlaubnis der Tigerzucht für den Handel wäre ein weiterer Nagel im Sarg dieser besonderen Spezies gewesen», sagte Grace Gabriel vom Internationalen Tierschutzfond erleichtert. Denn Tigerfarmen in China dürfen die vom Aussterben bedrohten Raubkatzen auch in Zukunft nicht für die Verarbeitung in traditionellen chinesischen Medikamenten züchten. Die Konferenz der Mitgliedstaaten des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens (CITES) in Den Haag bestätigte heute ein entsprechendes Verbot. Nur noch 5500 der edlen Wildkatzen leben heute in freier Wildbahn.
Obwohl der Handel mit Tigerprodukten in China seit 1993 untersagt ist, versuchen einflussreiche Züchter, die Behörden zum Widerstand gegen das Zuchtverbot zu bewegen. Der chinesische Gesandte Wang Weisheng betonte jedoch, Peking habe keine konkreten Pläne für eine Lockerung – es sei denn, der Handel mit Tigerbestandteilen hätte nachweislich positive Auswirkungen auf den Schutz der weltweiten Bestände. So könnten die Einnahmen aus dem Verkauf von Tigerknochen etwa an Schutzprojekte gespendet werden, schlug er vor.
Kritiker warnten dagegen, eine Legalisierung der Tigerzucht würde das Interesse an den Tieren weiter verstärken. «Die Überlebenschancen für Tiger in der Freiheit sind sehr düster, solange die Nachfrage nach Körperteilen von Tigern nicht zurückgeht», sagte Rajesh Gopal von der indischen Behörde zum Schutz der Tiger. (AP/hhs)