Es ist ein Bild der absoluten Verwahrlosung: In der chilenischen Wüstenstadt Arica nährt sich ein 2-jähriger Junge an den Zitzen einer schwangeren Hündin. Es ist seine einzige Chance, um zu überleben.
Ein Nachbar sieht das nackte Kind zusammen mit der Hündin letzten Donnerstag bei einer Autowerkstatt und alarmiert die Polizei. Vor Ort treffen die Behörden auf einen unterernährten Jungen. Laut «24horas.cl» hatte er einen Hautausschlag und war von Läusen befallen. Seine Mutter hatte ihn ohne Wasser und Essen ausgesetzt. Wie lange er sich in der Wüstenstadt alleine durchschlagen musste, ist unklar. Sofort bringen die Beamten den Kleinen ins Spital.
Dort taucht später auch seine Mutter auf. «Sie war völlig betrunken», sagt Polizeichef Diego Gajardo. Weil sie ihrem Sohn keine äusserlichen Verletzungen zugefügt hatte, wurde sie nicht festgenommen.
Für die chilenische Organisation für Minderjährige «unerträglich». Sie bezeichnet den Vorfall als «unmenschlich und verwerflich».
Der Bub ist inzwischen in der Obhut des Staates. Ende Monat wird entschieden, was mit ihm passiert. Für die Beamten ist klar: Hündin Reina hat dem 2-Jährigen mit ihrer Milch das Leben gerettet. (mad)