Der Polizist Alexander K.* (†29) starb im Dienst. Ein Polizeieinsatz, der als Verkehrskontrolle begann, endet für K. und eine Kollegin (†24) am Montag in Deutschland tödlich. Alexander K. kämpfte um sein Leben, verschoss laut deutschen Medien sein gesamtes Magazin, als zwei Männer auf ihn und seine Kollegin schossen. Die 24-Jährige hatte keine Chance, war sofort tot. Der Oberkommissar wurde am Kopf getroffen, kämpfte noch ums Überleben – vergeblich.
Mittlerweile ist ein Tatverdächtiger gefasst: der 38-jährige Andreas S. Auch eine zweite Person (32) hat die Polizei verhaftet.
Nach dem tragischen Einsatz sitzt der Schock über den plötzlichen Tod der Polizisten bei den Kollegen tief. «Er war ein absolut Guter», sagt ein Kollege zu RTL über K.
«Aus dem Leben, aber nicht aus unseren Herzen gerissen»
Auch der Fussballverein, in dem der getötete Polizist aktiv war, ist erschüttert. In einem Statement, das der Verein auf Facebook teilt, heisst es: «Der Mensch, mit dem wir kickten und Freundschaft schlossen, er ist nicht mehr da, aus dem Leben, aus unserer Mitte, aber nicht aus unseren Herzen und unserem Team gerissen.»
Der Verein schreibt, K. werde in jeder Kabine, bei jedem Spiel, auf jedem Sportplatz bei ihnen sein, «weil wir jedes Mal, wenn wir auflaufen, jedes Mal, wenn wir einen Sieg feiern und wegen einer Niederlage enttäuscht sein werden, jedes Mal, wenn wir das Glas erheben, an dich denken werden!»
Der Vereinspräsident sagt zu RTL, dass der 29-Jährige «seit jungen Jahren dabei» war. Das Team sei zutiefst bestürzt.
Bei der getöteten 24-Jährigen handelte es sich nach Angaben des Landesinnenministeriums um eine angehende Polizistin, die als Teil ihrer Ausbildung zur Kommissarin im praktischen Einsatz war.
Die Tatumstände erinnerten «an eine Hinrichtung»
Die Tat, die im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz auf der Kreisstrasse 22 im Landkreis Kusel geschah, schockiert das Land. Der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, seine Behörde werde bei der Aufklärung der Tat «seine volle Unterstützung» leisten.
Und weiter: «Es ist unbegreiflich, wenn Polizistinnen oder Polizisten bei der Erfüllung ihrer Aufgabe, die Bevölkerung vor Gefahren zu schützen, zum Angriffsziel werden und ihr Leben verlieren.»
Die Tatumstände erinnerten «an eine Hinrichtung», erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich erschüttert. Er sprach den Angehörigen der erschossenen Polizisten sein Beileid aus. Was in Kusel passiert sei, bedrücke ihn sehr, schrieb Scholz auf Twitter. Er denke an die vielen Polizistinnen und Polizisten, die jeden Tag ihr Leben riskieren, um Bürger zu schützen, betonte der Kanzler.
Zuletzt 2010 Mord an einem Polizisten
Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zeigte sich «tief erschüttert und voller Trauer». «Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen und Liebsten der durch eine Gewalttat im Dienst verstorbenen Kollegen», erklärte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek. Selbst Kollegen aus dem Ausland, erweisen den getöteten Polizisten die letzte Ehre – auch aus der Schweiz. «Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen, ihren Freunden und allen Kolleginnen und Kollegen der Polizei Rheinland-Pfalz», schreibt etwa die Zuger Polizei in einem Tweet.
In Rheinland-Pfalz gab es nach Angaben von Landesinnenminister Roger Lewentz zuletzt am 17. März 2010 einen Mord an einem Polizisten. Damals wurde ein Beamter des Spezialeinsatzkommandos bei einer Hausdurchsuchung von einem Mitglied der Rockerbande Hells Angels erschossen. Der Rocker wurde wegen «irrtümlich angenommener Notwehr» später freigesprochen. (euc/SDA/AFP)
* Name bekannt