Er trieb mit gebrochenen Rücken im Ozean
Indischer Solo-Segler aus Seenot gerettet

Der indische Weltumsegler Abhilash Tomy trieb tagelang verletzt im indischen Ozean. Nun wurde er endlich gerettet.
Publiziert: 24.09.2018 um 10:32 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:01 Uhr

Nach drei Tagen Seenot im Indischen Ozean ist der Weltumsegler Abhilash Tomy gerettet worden. Der 39-jährige Inder wurde am Montag von einem französischen Boot aufgenommen, wie die indische Marine mitteilte.

Tomy war am Freitag schwer verletzt worden, als auf seinem Boot «Thuriya» bei einem schweren Sturm der Mast brach. Das Zehn-Meter-Boot trieb dann mitten im Indischen Ozean auf hoher See. Der Skipper funkte verzweifelte Notrufe.

Einzelheiten zu der Rettung wollte ein Marinesprecher zunächst nicht nennen. Der indischen Marine - bei der Tomy Offizier ist - war es am Sonntag gelungen, Sichtkontakt aufzubauen.

«Epirb aktiviert. Kann nicht gehen. Könnte Trage benötigen»

Am Samstag sendete der 39-Jährige verzweifelte Notsignale: «Epirb aktiviert. Kann nicht gehen. Könnte Trage benötigen». Epirb bezeichnet eine Notfunkbake zur Kennzeichnung der Seenotposition. In einer zweiten Nachricht schrieb Tomy: «Kann Zehen bewegen. Fühlen sich taub an. Kann nicht essen und trinken. Schwierig, nach Tasche zu greifen.» Er habe auch von Erbrechen und Brennen in der Brust berichtet, so die indische Marine.

Die Marine sichtete das Schiff des Seglers am Sonntag etwa 1900 Seemeilen westsüdwestlich des australischen Perth, mitten im Indischen Ozean. Auf Twitter postete sie Bilder der stark zerstörten «Thuriya». Da das Schiff nicht gesunken ist, scheint der Rumpf der «Thuriya» weitestgehend intakt. Auf den Fotos waren jedoch die zerstörten Masten zu sehen. Laut der Seite Marine Traffic liegt die Position weitab von üblichen Schiffsrouten.

Ein Journalist der «Times of India» schrieb am Sonntagnachmittag auf Twitter, das französische Fischereipatrouillenschiff «Osiris» könne innerhalb von 16 Stunden bei der «Thuriya» ankommen. «Das Einzige was zwischen der indischen Navy und Abhilash Tomy steht, ist das Wetter», schrieb ein Reporter der «India Today» auf Twitter. Hohe Wellen erschwerten demnach auch die Rettung durch Schiffe.

Foto: AP

Internationale Suche nach Tomy

Die indische Marine gab die Wellenhöhe bei der Sichtung mit mehr als drei Metern an. Die Veranstalter des Golden Globe Race (GGR) schrieben am Sonntagnachmittag auf Facebook von «dramatisch zunehmendem» Wind und bis zu sechs Meter hohen Wellen innerhalb der nächsten 24 bis 36 Stunden.

Internationale Rettungskräfte aus Australien und Indien hatten sich mit Flugzeugen und Fregatten auf die Suche nach dem Schiff des 39-Jährigen gemacht. Auch Teilnehmer des Rennens hätten ihre Hilfe angeboten, teilten die Veranstalter mit.

Tomy hatte 2013 als erster Inder die Welt umsegelt. Vor dem Absetzen der Notsignale hatte er mehr als 10'500 Seemeilen zurückgelegt und lag in dem Rennen an dritter Stelle. Laut GGR berichteten mehrere Teilnehmer des Rennens von sehr schlechten Wetterbedingungen. (nbb/SDA)

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