Er tötete Berlin-Attentäter Anis Amri in Mailand
Italo-Held schockt mit Hitler-Gruss

Er wurde als Held gefeiert. Jetzt fällt ein brauner Schatten auf den italienischen Polizisten, der Berlin-Attentäter Anis Amri erschossen hat.
Publiziert: 11.02.2017 um 01:41 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:41 Uhr
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Hitler-Gruss: Luca Scatà präsentiert sich im Netz als Nazi.
Foto: Instagram

Die zwei italienischen Polizisten Luca Scatà (29) und Christian Movio (36) wurden Ende Dezember als grosse Helden gefeiert. Sie waren routinemässig auf Streife in Mailand unterwegs, als ihnen ein Mann bei der Piazza Maggio a Sesto San Giovanni auffiel. Als sie seine Papiere verlangten, zückte er eine Pistole und schoss Movio in die Schulter. Sein Kollege Scatà erwiderte das Feuer und erschoss den Mann - dann stellte sich heraus, dass es sich beim Getöteten um den Berlin-Attentäter Anis Amri handelte. Die zwei Polizisten wurden mit Glückwünschen überhäuft.

Hitler-Gruss und «Adolf»-Cola

Doch jetzt, kaum zwei Monate später, fällt ein brauner Schatten auf die beiden: Auf Instagram und Facebook stellen sich die einstigen Helden als Neonazis dar. Luca Scatà, der Amri erschossen hatte, postete ein Hitler-Gruss-Foto von sich auf Instagram und verherrlichte Italo-Hitler Benito Mussolini, wie italienische Medien nun aufgedeckt haben. 

Am 25. April, Jahrestag der Befreiung Italiens vom Faschismus, postete er eine Todesanzeige des Mussolini-Italiens. Und schrieb: «Nicht alle haben Verrat begangen. Viele entschieden sich, der Fahne treu zu bleiben und das Leben für sie zu geben. Ich gehöre zu diesem Italien, zu diesen Italienern, die keinen Verrat begangen haben und die sich nicht ergeben haben.» Mittlerweile hat er sein ganzes Profil gelöscht.

Die Profile sind gelöscht

Sein Kollege Movio ist nicht minder braun überschattet. Er freute sich auf Facebook über eine Cola mit der Namenstafel «Adolf». Auch er hat sein Profil mittlerweile gelöscht.

Ob die Nazi-Verherrlichung ein Nachspiel hat, ist indes unklar. Ihren Ruf als Helden sind die Polizisten aber los. In Deutschland, wo man für die Erschiessung Amris besonders dankbar war, wurde laut «Bild»-Zeitung gar über einen Orden nachgedacht. Und die Idee verworfen. (meg)

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