Der 26-Jährige, der vergangenen Samstag bei einer Amokfahrt durch Graz drei Menschen tötete und 36 Personen verletzte, befindet sich in U-Haft. Nachdem Alen R. in einem ersten Verhör Symptome einer Psychose gezeigt hatte, sei der Haftrichter nun zum Schluss gekommen, dass eine Behandlung in einer Psychiatrie «zur Zeit nicht notwendig» sei. Das gaben die Behörden heute an einer Medienkonferenz bekannt.
R. habe sich verfolgt gefühlt und deshalb die Menschen angefahren, habe der zweifache Vater zu Protokoll gegeben. Ansonsten habe er «wirre Angaben» gemacht oder geschwiegen.
Auch die Frau des Täters wurde befragt. Sie sagte aus, nicht gewusst zu haben, was ihr Mann plante. Sie hätten Eheprobleme gehabt – unter anderem habe sie R. zwingen wollen, ein Kopftuch zu tragen.
Weil dieser wegen häuslicher Gewalt aufgefallen war, hatte er vor zwei Wochen die gemeinsame Wohnung verlassen müssen. Vor rund einem halben Jahr sei ihm ausserdem der Waffenschein wegen mehrerer Zwischenfälle entzogen worden, teilte die Polizei mit. Seine halbautomatische Waffe sei konfisziert worden.
Kein «besonderer, religiöser Hintergrund»
Es gebe keinen «unmittelbaren Zusammenhang» zwischen der Wegweisung wegen häuslicher Gewalt und der Tat, sagte der Staatsanwalt. Die Ermittler gehen zudem weiterhin davon aus, dass die Tat keinen terroristischen Hintergrund hat. Der Täter habe keinen «besonderen, religiösen Hintergrund», zitiert «oe24.at» den Staatsanwalt.
Weiter informierten die Behörden über den Gesundheitszustand der Verletzten. Zwei Personen schwebten noch immer in Lebensgefahr, hiess es. Während zwei der Todesopfer – ein 28-jähriger Mann und ein Bub – identifiziert werden konnten, ist die Identität des dritten Opfers – einer Frau zwischen 25 und 35 Jahren – noch immer ungeklärt. Die Polizei hofft, durch die Veröffentlichung von Bildern der Kleidung der Toten nun den entscheidenden Hinweis zu erhalten. (SDA/lha)