Bei einer Touristenattraktion im jordanischen Jerasch wurde im November 2019 eine Lausannerin von einem Angreifer mit einem Messer verletzt. Auch drei mexikanische Touristen sowie ein Sicherheitsbeamter, ein Busfahrer und ein jordanischer Reisebegleiter wurden dabei angegriffen. Insgesamt wurden acht Menschen verletzt.
Nun steht der Haupttäter Moustafa Abourouis (22) in Jordanien vor Gericht. Laut «Arab News» muss er mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 20 Jahren rechnen. Die Staatsanwälte beschuldigten Abourouis, eine «terroristische Handlung» begangen zu haben und «die Ideen einer terroristischen Gruppe zu fördern». Sie verweisen dabei auf den Islamischen Staat (IS).
Haupttäter wuchs in Flüchtlingslager auf
Abourouis ist palästinensischer Herkunft und wuchs in einem Flüchtlingslager auf. Der jordanische Staatsanwalt warf Abourouis vor, er habe versucht, sich dem IS anzuschliessen. Dieser hatte befohlen, «Angriffe gegen Ausländer» zu verüben. Auch zwei Komplizen, ebenfalls Jordanier palästinensischer Herkunft, sind mit angeklagt. Sie sollen ebenfalls islamistische Terroristen sein. Alle drei plädierten auf nicht schuldig.
Das Gericht wird voraussichtlich am kommenden Sonntag Zeugen anhören. Dann wird bekannt gegeben, wann das Urteil fallen wird.
«Er hat plötzlich angefangen, auf Touristen einzustechen»
Ein kurz nach der Tat auf Twitter kursierendes Video zeigte, wie Passanten nach dem Angriff in Jerasch den Verletzten erste Hilfe leisteten. Die Attacke hatte sich zugetragen, während sich etwa hundert Touristen auf einer archäologischen Stätte befanden.
«Ein etwa 20-jähriger, bärtiger, schwarz gekleideter Mann mit einem Messer in der Hand hat plötzlich angefangen, auf Touristen einzustechen», berichtete ein Touristenführer kurz nach der Tat den lokalen Medien. Anwesende konnten den Angreifer auf den Boden ringen und entwaffnen. Der Täter habe danach wortlos darauf gewartet, dass ihn die Polizei verhaftet. (ct/man/noo)