Robert DuBoise (58) war gerade mal 18 Jahre alt, als er 1983 beschuldigt wurde, die 19-jährige Barbara Grams in Tampa, Florida, getötet und vergewaltigt zu haben. Vermeintlich überführt wurde er anhand eines Bissabdrucks an der Wange des Opfers.
37 Jahre lang sass DuBoise hinter Gittern, bis eine Organisation in den USA die Ermittler dazu brachte, den Fall neu aufzurollen. Und die DNA-Spuren entlasteten DuBoise: Sie führten zu zwei Männern, die bereits für andere Vergehen hinter Gittern sitzen.
«Es war ein grosser Fehler»
2020 kam DuBoise endlich frei – und verklagte die Stadt Tampa für das Unrecht, das an ihm begangen wurde, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Er und seine Anwälte gingen vor allem gegen die damals ermittelnden Polizisten vor und gegen einen Forensiker, der ausgesagt hatte, dass der Bissabdruck am Opfer von DuBoise stammte.
Nun wurden DuBoise 14 Millionen Dollar Entschädigung zugesprochen. Ein Mitglied des Stadtrats sagt zur AP: «Es war ein grosser Fehler. Ich hoffe, die Entschädigung bringt ihm ein gewisses Mass an Trost.»
«Ich bin nicht verbittert»
DuBoise selbst, der als Hauswart in einem Country Club in der Region Tampa arbeitet, will vorwärts schauen und mit dem Kapitel abschliessen. Mit dem Geld will er sich ein Haus kaufen, sagt er der Nachrichtenagentur. «Für mich bedeutet es, dass es endlich vorbei ist. Ich bin froh, dass ich nicht noch weitere Jahre meines Lebens damit verbringen muss, dem nachzurennen.»
Er fügt an: «Geld, Häuser, Autos, nichts davon kann jemals das wiederherstellen, was ich verloren habe. Aber ich bin nicht verbittert. Ich möchte meine Zeit nicht damit verschwenden.» (neo)