Der durch eine spektakuläre Rettungsaktion von US-Diplomaten im Iran bekanntgewordene frühere CIA-Agent Tony Mendez ist tot. Mendez, dem mit dem Oscar-gekrönten Hollywood-Film «Argo» ein Denkmal gesetzt wurde, starb am Samstag mit 78 Jahren, wie die Familie mitteilte.
Der frühere Mitarbeiter des US-Auslandsgeheimdienstes CIA hatte seit mehr als zehn Jahren an Parkinson gelitten. Mendez hatte nach dem Sturm der US-Botschaft in Teheran Ende 1979 in einer dramatischen Aktion sechs geflüchtete US-Diplomaten ausser Landes gebracht. Die Diplomaten hatten aus der US-Botschaft fliehen können und sich in der Botschaft Kanadas versteckt.
Hollywood als Tarnung genutzt
Der auf Undercover-Einsätze spezialisierte Mendez dachte sich daraufhin eine Hollywood-Produktion aus - der Titel des fiktiven Science-Fiction-Films: «Argo» - und reiste für angebliche Vorbereitungen der Dreharbeiten in den Iran. Am 27. Januar 1980 reiste Mendez dann mit den sechs US-Diplomaten aus, die sich als Mitarbeiter der Filmcrew ausgaben und falsche kanadische Pässe bekommen hatten.
Die Geschichte wurde 2012 von Regisseur und Schauspieler Ben Affleck verfilmt. «Argo» wurde im folgenden Jahr mit drei Oscars ausgezeichnet, darunter dem Oscar für den besten Film.
Affleck schrieb nun im Kurzbotschaftendienst Twitter, Mendez sei ein Mann von «aussergewöhnlichem Anstand, aussergewöhnlicher Bescheidenheit und Freundlichkeit» gewesen. «Ich bin so stolz darauf, mit ihm zusammengearbeitet und eine seiner Geschichten erzählt zu haben.»
US-Aussenminister und Ex-CIA-Chef Mike Pompeo würdigte Mendez als «echten amerikanischen Helden». Er sei ein «unglaublich talentierter Geheimdienstoffizier» gewesen.