Er nannte es Montana Mountain King
Viehzüchter kreiert verbotenes riesiges Hybridschaf

Die US-Behörden legten einem Viehzüchter das Handwerk: Dieser wollte mit einer Schafart aus Kirgistan in den USA neue riesige Hybridschafe heranzüchten.
Publiziert: 15.03.2024 um 03:59 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2024 um 07:10 Uhr
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Der gezüchtete «Montana Mountain King».
Foto: keystone-sda.ch

Arthur Schubarth (80) ist Viehzüchter im US-Bundesstaat Montana: Auf seiner 215 Hektar grossen «Alternativvieh»-Farm züchtet er Hybride aus Bergschafen und Bergziegen, die zur Trophäenjagd aufgrund ihrer grossen Hörner eingesetzt werden. 

Schubarth aber hatte nicht genug. Seine einfache Rechnung: Grössere Tiere, mehr Profit. Also beschaffte er sich mit Komplizen in Kirgistan Gewebeteile eines Marco-Polo-Argali-Schafes – der grössten Schafart der Welt. 

Diese Proben schickte er an ein Labor, das schliesslich 165 geklonte Embryonen daraus erzeugte. Schubarth implantierte danach die Embryonen in Mutterschafe auf seiner Ranch, was zu einem einzigen, rein genetischen männlichen Marco-Polo-Argali führte. Der Züchter nannte es «Montana Mountain King» oder MMK. 

Züchter fälschte Unterlagen

Mit dem Samen von Montana Mountain King erschuf Schubarth nun neue Hybridtiere, die zur Sportjagd auf grossen Ranches von wohlhabenden Jägern eingesetzt werden sollten. Ein einzelnes Tier wollte er für 10’000 Dollar an zwei Personen in Texas verkaufen. Schubarth fälschte ausserdem die Unterlagen für die Tiere, etwa tierärztliche Dokumente. Den Samen seines Hybridschafes MMK verkaufte er ausserdem an andere Züchter in den USA. 

Das ist allerdings streng verboten: Die Schafe sind sowohl durch internationale Verträge als auch durch US-Recht gefährdet und geschützt. Der Staat Montana verbietet die Einfuhr ausländischer Schafe oder ihrer Teile, um einheimische amerikanische Schafe vor Krankheiten zu schützen.

Die Behörden kamen ihm auf die Schliche und stoppten das illegale Handwerk. Die bereits kreierten Schafe werden unter Quarantäne gestellt oder unter Umständen kastriert. Schubarth droht nun eine saftige Geldstrafe und sogar Gefängnis. Das Strafmass wird im Juli verkündet. (neo)

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