Nach 17 Monaten in nordkoreanischer Haft ist der 22-Jährige Otto Warmbier in den USA angekommen. Er wurde mit einem Krankenrücktransport in die Staaten gebracht, da er laut seinen Eltern seit vergangenem Jahr im Koma liegt.
Nach der Landung in Cincinnati wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Seine Freilassung wurde am Dienstagmorgen vom Aussenminister Rex Tillerson in Washington bekannt gegeben.
Damit endete sein 17 Monate langer Aufenthalt in nordkoreanischer Gefangenschaft.
Warmbier war auf dem Weg nach Hong Kong, wo er im Januar 2015 einen Monat lang als Gaststudent eingetragen war. In der Neujahrsnacht in Pjöngjang sei er auf einer Etage seines Hotels gewesen, die nur für Mitarbeiter zugänglich ist und habe ein grosses Propagandaschild von der Wand genommen. Er wurde deswegen in einer einstündigen Anhörung wegen «feindseliger Handlungen gegen den Staat» zu 15 Jahren Haft mit Zwangsarbeit verurteilt.
Warmbier wurde das letzte Mal im März 2016, kurz nach seiner Verurteilung, in der Öffentlichkeit gesehen. Die nordkoreanische Regierung sagte, dass er kurz nach seinem Prozess eine Fleischvergiftung erlitten hatte und man ihm deswegen eine Schlafpille gegeben habe, von der er aber nicht mehr aufgewacht sei. Laut der «Washington Post» lag er über ein Jahr im Koma. Da Nordkorea nur über eine sehr unzureichende medizinische Versorgung verfügt, ist es noch unklar wie man Warmbier in dieser Zeit gepflegt hat.
Drama für die Eltern Warmbier
«Unser Sohn kehrt nach Hause zurück», sagt Vater Fred Warmbier der «Post». «Momentan behandeln wir alles als Unfall. Wir sehen unseren Otto heute Nacht.» Gemäss einer Sprecherin des Spitals wollen die Eltern an einer Pressekonferenz am Donnerstagmorgen Stellung nehmen.
Rodmans Nordkorea-Trip steht nicht im Zusammenhang mit der Freilassung
Am Dienstag (13.06) ist Ex-Basketballer Dennis Rodman in Nordkorea angekommen. Die «Post» widerspricht Berichten, wonach die beiden Ereignisse einen Zusammenhang hätten. Behördenmitglieder, die mit Warmbiers Entlassung zu tun gehabt hätten, bezeichneten dies als «bizarren Zufall».
Die Sprecherin des Aussenministeriums Heather Nauert sagte gegenüber Reportern, dass Rodman nichts mit der Freilassung von Warmbier zu tun hat. Der Ex-Basketballer hat schon vor seiner Landung in Pjöngjöng ausdrücklich gesagt, dass die Rettung von inhaftierten Amerikanern nicht sein Vorhaben sei.
Gemäss Heather Nauert hatte die Freilassung von Otto Warmbier eine hohe Priorität für den Präsidenten Donald Trump, der sehr hart und eng mit dem Aussenminister Rex Tillerson zusammengearbeitet haben soll um die Freilassung zu erreichen. (boo)