Seifeddine Rezgui (23) richtete am Strand von Sousse ein Blutbad an. 38 Menschen erschoss der Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vergangenen Freitag beim Touristenhotel Imperial Marhaba, 39 Menschen wurden verletzt.
Er habe ganz ruhig gewirkt, als er mit seiner Kalaschnikow auf die Touristen zielte, berichten Augenzeugen. Der irre Terrorist habe gelacht und soll während des Attentats mit einem Handy vergnügt Bilder der Leichen geschossen haben.
Für seinen aussergewöhnlichen Geisteszustand haben die Ermittler eine Erklärung: Rezgui sei unter dem Einfluss von Drogen gestanden, berichtet «Daily Mail». Dies habe eine Untersuchung der Leiche des Dschihadisten ergeben. Rezgui hat demnach wohl Kokain oder eine ähnliche Substanz konsumiert, bevor er zum Killer wurde.
Dschihadisten im Drogenrausch
Tunesische Medien hatten bereits kurz nach der Tat spekuliert, der Attentäter habe möglicherweise Drogen genommen. Die Rede war von Captagon, wie der Handelsname für das Amphetamin-Derivat Fenetyllin lautet. War das Aufputschmittel früher bei Fussballspielern zum Doping beliebt, schwören heute IS-Kämpfer auf die Droge. Während des Bürgerkriegs wurde Syrien Berichten zufolge zu einem der grössten Hersteller und Verbraucher von Fenetyllin weltweit.
Die Droge macht wach, hilft zu fokussieren und erhöht das Selbstbewusstsein. Der Körper wird in eine Art Alarmzustand versetzt, die Risikobereitschaft steigt.
Kokain soll bei IS-Kämpfern ebenfalls beliebt sein – auch wenn die Scharia den Konsum von Drogen eigentlich mit harten Strafen sanktioniert. Im von der Terrormiliz kontrollierten Gebiet gilt bereits der Konsum von Alkohol als Kapitalverbrechen. (lha)