Der iranische Rapper Toomaj Salehi (33) wurde am Mittwoch in einem Scheinprozess in der Stadt Isfahan zum Tode verurteilt. Das berichtet die iranische Zeitung «Shargh».
Im Iran ist Salehi ein Star. Er wurde während der Massendemonstrationen im Herbst 2022 zu einem Symbol des Protests. Mit seinen kritischen Texten prangert er soziale und politische Missstände im Land an.
Im Oktober wurde Salehi verhaftet und zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Er kam auf Kaution frei und veröffentlichte danach ein Video, in dem er der Justiz Folter während seiner Haft vorwarf. Daraufhin wurde er erneut festgenommen.
Anwalt will dagegen vorgehen
Im Juni 2023 setzte sich die EU für Salehi ein und belegte unter anderem den Generalstaatsanwalt der Provinz Isfahan mit Sanktionen. Dieser soll damals Anklage gegen den Musiker erhoben haben.
Menschenrechtler kritisieren die Anwendung der Todesstrafe im Iran seit Jahrzehnten. Laut Amnesty International wurden im vergangenen Jahr 853 Menschen hingerichtet. Salheis Anwalt kündigte an, Rechtsmittel gegen das Urteil ergreifen zu wollen. (mam)