Curtis Jones war zwölf Jahre alt, als das Gericht das Urteil fällte. Zusammen mit seiner damals 13-jährigen Schwester Catherine wurde der Bub aus dem US-Bundesstaat Florida 1999 wegen Mordes an der Freundin seines Vaters zu 18 Jahren Haft verurteilt.
Jones war der jüngste je verurteilte Mörder in den USA. Nun, nach 16 Jahren, wurde er gestern Morgen aus dem Gefängnis in South Bay entlassen. Jones' Schwester Catherine, die in einem anderen Gefängnis in Florida einsitzt, soll in den kommenden Wochen freikommen.
Jones ist inzwischen 29 Jahre alt und will örtlichen Medien zufolge Pastor werden.
Geschwister waren missbraucht worden
Die Ermittler warfen Jones und seiner Schwester vor, die Lebensgefährtin ihres Vaters aus Eifersucht getötet zu haben. Neuere Dokumente bestätigen allerdings, dass die Geschwister von einem anderen erwachsenen Familienmitglied missbraucht worden waren.
Weil ihr Vater und dessen Freundin nichts dagegen unternahmen, hatten Jones und seine Schwester die beiden ebenso umbringen wollen wie ihren Peiniger. Nachdem sie die Frau getötet hatten, bekamen sie es aber mit der Angst zu tun und versteckten sich. Am nächsten Tag wurden sie festgenommen.
Die Sozialdienste hatten bereits vor der Verurteilung den Missbrauchs-Verdacht geäussert. Dennoch wurden die Geschwister schliesslich nach Erwachsenen-Strafrecht verurteilt – ohne Prozess mit Zeugenanhörung oder Gutachten, sondern aufgrund eines Deals der Pflichtverteidiger mit der Staatsanwaltschaft, um eine lebenslange Haft zu verhindern. (SDA/lha)