Es ist ein Must-have-Foto für Politiker, die etwas auf sich halten: Auf einem schönen, hohen Ross posierend. Nun hats ein weiterer Staatschef gewagt. Nordkoreas Führer Kim Jong Un bestieg laut staatlichen Medien diese Woche den Paektu, den höchsten Berg seines Landes. Er tat dies reitend auf einem weissen Pferd.
Die staatseigene Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichte einen Bericht dazu. Darin heisst es in schönstem Propaganda-Sprech: «Ein Marsch auf einem Pferd hinauf auf den Paektu ist ein grosses Ereignis von grosser Bedeutung in der Geschichte der koreanischen Revolution.»
Will Kim etwas verkündigen?
Die britische BBC vermutet, dass Kims Ausritt eine grössere Bedeutung haben könnte. Analysten vermuten, dass koreanische Führer zu solchen «Gesten» greifen, wenn sie wichtige Ankündigungen planen. KCNA kündigt dies zwischen den Zeilen auch an. Dort wird Kims «mühsamer Kampf» für den Aufbau des «mächtigsten Landes» mit seiner Besteigung des Paektus verglichen.
Klar ist: Kim ist nicht der Erste, der sich gerne auf dem hohen Ross ablichten lässt. Sein berühmtester Konkurrent in diesem Fotografie-Genre ist mit Abstand der russische Langzeit-Präsident Wladimir Putin (67). Vor zehn Jahren ritt er oben ohne durch die Bergwelt der Region Tuwa an die Grenze zur Mongolei.
Ueli Maurer ritt ein Kirgisienpferd
Grosser Naturfreund ist auch der ehemalige US-Präsident Bill Clinton (73). Von ihm gibt es viele Pferde-Fotos. 2014 sagte er in einem Interview, dass er einen Traum hätte: «Ich war immer noch nicht in der Mongolei. Ich möchte einmal mit dem Pferd durch die mongolischen Steppen reiten.» Nicht wie Putin, sondern wie Dschingis Khan.
Reiten tun auch die (männlichen) Politiker in Europa sehr gerne. Vom Schweizer Säckelmeister Ueli Maurer (68) gibt es Bilder, wie er in Zentralasien ein Kirgisienpferd reitet. Sein Departement veröffentlichte davon Fotos auf Twitter. Auch Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy (64) versuchte es einmal mit einem Rössli-Fotoshooting. Seinen Beliebtheitswerten half es nicht. (pma)