Er irrte sich in der Adresse
Tierarzt (75) schläfert falschen Schäferhund ein

Ein Hundebesitzer in Polen dachte, der Tierarzt impfe seinen Hund – doch dieser versetzte ihm eine tödliche Spritze. Dafür stand er jetzt vor Gericht.
Publiziert: 14.05.2023 um 04:51 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2023 um 09:07 Uhr
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Der Deutsche Schäferhund Stefan (†5) wurde vom Tierarzt eingeschläfert – obwohl er kerngesund war.
Foto: Screenshot TVP3

Maciej D.* (75) ist seit 48 Jahren Tierarzt – aber so etwas ist ihm noch nie passiert. Anfang Mai 2022 wird er von einer Frau aus der Gemeinde Zagnańsk gerufen, damit er ihren kranken Hund einschläfere.

Maciej D. fährt los, betritt das Grundstück und findet den Deutschen Schäferhund. Er verabreicht dem Tier – dem fünfjährigen Stefan – eine tödliche Spritze. Er spricht mit dem Besitzer und erst jetzt wird klar: Er hat sich in der Adresse geirrt. Eingeschläfert hat er ein gesundes Tier.

Tierarzt untersuchte Hund vorher nicht

Der Besitzer des gesunden Tiers glaubte, der Tierarzt komme, um Impfungen durchzuführen.

Dafür stand Maciej D. nun vor Gericht. Untersucht hat er das Tier nämlich nicht – und sich auch nicht rückversichert, bevor er die Spritze setzte.

Seine Schuld streitet er vor Gericht in Kielce nicht ab. «Ich trauere darüber, was passiert ist. Mir ist bewusst, dass ich etwas falsch gemacht habe. Ich habe mich selbst, meine Familie, die Umwelt verletzt. Es tut mir wirklich leid», sagte er an den Besitzer des Hundes gerichtet.

Schuldig – weil er ein unerlaubtes Präparat verwendet hatte

Der Besitzer des getöteten Hundes antwortete laut polnischen Medien: «Wir nehmen die Entschuldigung an, aber das Leben des Hundes wird es uns nicht zurückgeben.»

Der Tierarzt wurde für schuldig befunden – in erster Linie jedoch, weil er mit dem Benutzen eines unerlaubten Präparates gegen das Gesetz verstossen hat. Er wurde zu einer Gefängnisstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Zudem erhielt er ein einjähriges Berufsverbot.

Ausserdem muss er eine Geldstrafe in Höhe von rund 1100 Franken sowie rund 520 Franken an ein Tierheim für obdachlose Tiere zahlen. (neo)

*Name bekannt

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