Wegen der unberechenbaren Wetterbedingungen kann die Spitze des Mount Everest nur wenige Wochen im Frühjahr bestiegen werden. Deshalb herrscht momentan wieder ein grosser Ansturm auf das Dach der Welt. Die Abenteuerlust vieler Bergsteiger hat jedoch eine Schattenseite: Jedes Jahr sterben zahlreiche Touristen beim Versuch, den höchsten Berg der Welt zu besteigen.
Bisher sind in dieser Saison bereits elf Menschen ums Leben gekommen. Der Brite Robin Haynes Fisher (†44) ist einer von ihnen. Im ganzen Himalaya-Gebrige sind es schon mehr als 20.
Fisher war mit seiner Partnerin Kristyn Carriere im Himalaya-Gebirge unterwegs. Eigentlich wollte er am 21. Mai den Gipfel des Mount Everest besteigen. Doch dann fürchtete er sich vor einem Stau in der sogenannten Todeszone, wo der Sauerstoffmangel besonders prekär ist. «Ich bin zuversichtlich, dass ich die Massen vermeiden kann. Es sieht so aus, als wenn viele Teams am 21. auf den Gipfel drängen», schrieb Fisher auf Instagram rund eine Woche vor seinem Tod.
«Es wird eine unvergessliche Reise»
Der Brite strebte stattdessen den 25. Mai für den Aufstieg auf den 8848 Meter hohen Gipfel an. In einem Video, das seine Begleiterin Carriere im Internet veröffentlichte, ist Fisher in einem Bergsteiger-Camp zu sehen. «Hast du dir schon mal angeschaut, wohin dein Weg führt?», fragt ihn seine Partnerin in der Aufnahme. «Ganz nach oben», antwortet Fisher lächelnd und zeigt auf den vereisten Gipfelpfad hinter seinem Rücken. «Es wird eine unvergessliche Reise.»
Laut der Nachrichtenseite «Himalayan Times» war Fisher Teil einer Expedition von sechs Personen. Seine Partnerin Carriere blieb im Basislager. Begleitet wurden die Bergsteiger von einem erfahrenen Sherpa. Tatsächlich schaffte es Fisher am 25. Mai bis ganz nach oben. «Die Bergsteiger haben den Gipfel um 8.30 Uhr am Morgen erreicht», sagt Murari Sharma, Geschäftsführer des Reiseunternehmens Everest Pariwar Treks.
Doch beim Abstieg klagten Fisher und sein Sherpa plötzlich über Unwohlsein. Der Brite starb laut Sharma kurz darauf. Der Sherpa konnte ins nächste Camp gebracht werden.
«Hätte noch viele Abenteuer verwirklichen können»
Fishers Partnerin schreibt auf Facebook: «Er hat sein Ziel erreicht. Mein Herz ist gebrochen. Es war die ultimative Herausforderung.»
Laut seiner Familie war Fisher ein robuster Typ. Ein Triathlet und Marathonläufer. Ausserdem habe er sich für Vegetarismus stark gemacht und das Theater geliebt. «Wir sind tieftraurig über seinen Verlust, denn er hätte noch viele Abenteuer und Träume verwirklichen können», lässt die Familie laut der britischen Nachrichtenseite «dailymail.co.uk» verlauten. (noo)