Der 21-Jährige Kasache Dias Kadyrbayev muss sechs Jahre hinter Gitter. Er hat sich gestern vor einem Gericht im US-Bundesstaat Massachusetts schuldig bekannt.
Er gab zu, dass er drei Tage nach dem Bomben-Attentat auf den Boston-Marathon vor zwei Jahren ein Rucksack voll Feuerwerk und einen Laptop aus dem Uni-Zimmer seines Studienkollegen Dschochar Zarnajew (21) hat verschwinden lassen.
Ausserdem gestand er ein, dass er die Polizei angelogen hatte. Er verschwieg damals den Behörden, vom Verdacht gewusst zu haben, dass Zarnajew etwas mit dem Anschlag zu tun hatte.
«Ich habe es getan», sagte er vor dem Richter. «Ich weiss, dass meine Entscheidungen falsch waren. Ich entschuldige mich bei den Opfern, deren Familien und Freunden.»
Die Staatsanwaltschaft geht nicht davon aus, dass Kadyrbayev von Zarnajews Terrorplänen gewusst hatte. Ohne Geständnis hätten ihm bis zu 20 Jahre Haft gedroht. Seine Verteidiger forderten höchstens drei Jahre Haft. Seit seiner Festnahme 2013 war Kadyrbayev in Untersuchungshaft.
Zwei weitere Freunde waren bei der Beseitigung des Beweismaterials beteiligt. Deren Urteil wird am Freitag erwartet.
Dschochar Zarnajew wurde Mitte Mai zum Tode verurteilt. Am 15. April 2013 hatte er zusammen mit seinem Bruder Tamerlan ein Attentat auf den Boston-Marathon verübt.
Über 260 Menschen wurden verletzt und drei Zuschauer getötet, als auf der Zielgeraden des Rennens zwei Sprengsätze im Abstand weniger Sekunden detonierten. Dschochars Bruder Tamerlan (†26) wurde später bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei getötet. (alp)