Sie schossen mit Pfeilen, als er auf die Insel kam
Ureinwohner töten US-Missionar (†27)

Ein Missionar wollte das Christentum einem indigenen Stamm näher bringen. Diese erwarteten ihn nicht mit offenen Armen.
Publiziert: 21.11.2018 um 14:27 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2018 um 15:19 Uhr
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John Allen Chau (†27) wurde von den Ureinwohnern getötet.
Foto: Survival International

Er wollte den indigenen Stamm der Andamanen-Insel zum Christentum bekehren – doch die Sentinelesen deckten ihn mit einem Pfeilhagel ein, als er einen Fuss auf ihren Strand setzte. Der US-Missionar John Allen Chau (27) hat sich von einem Fischerboot in die Nähe der Insel bringen lassen und von da ein Kanu zum Strand genommen.

Fischer beobachteten, wie Chau mit Pfeilen beschossen wurde und sein lebloser Körper von den dort abgeschottet lebenden Ureinwohnern an den Strand gezogen wurde.

Fischer festgenommen

Die indische Polizei geht nun von seinem  Tod aus. Dies erklärte der Sprecher der Polizei der Andamanen und Nikobaren, Jatin Narwal, am Mittwoch. Man habe die Fischer festgenommen und Ermittlungen aufgenommen, so Narwal. Helikopter seien eingesetzt worden, um den Amerikaner zu finden. Der Vorfall fand am 16. November auf der Insel North Sentinel statt.

Die zu Indien gehörenden Andamanen und Nikobaren liegen im Indischen Ozean westlich von Myanmar. North Sentinel wird von den Sentinelesen bewohnt, die sich gegen die Aussenwelt abschotten und schon öfter fremde Ankömmlinge angegriffen haben sollen. Seit den späten 90er-Jahren soll kein Aussenstehender mehr das Eiland betreten haben. Indiens Regierung hat die Insel und das umliegende Gewässer im Radius von drei Seemeilen zur verbotenen Zone erklärt.

«Vorfall muss aufgeklärt werden»

Die christliche Organisation «International Christian Concern» teilte ihr Bedauern über den Tod des Missionares mit. Bereichsleiter William Stark schreibt: «Wir sind extrem besorgt über die Berichte von der Ermordung des US-Missionars. Der Vorfall muss untersucht und die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.» 

Anderer Meinung ist der Direktor von Survival International, Stephen Corry. In einer Mitteilung schrieb er: «Diese Tragödie hätte niemals passieren dürfen. Die indischen Behörden hätten den Schutz der Insel durchsetzen müssen, um für die Sicherheit der Sentinelesen und die von Aussenstehenden zu sorgen.» 

Die Behörden hätten eine der Beschränkungen aufgehoben, die die Insel der Sentinelesen vor ausländischen Touristen geschützt hat. «Dies hat genau die falsche Botschaft gesendet und möglicherweise zu diesem schrecklichen Ereignis beigetragen.» Es sei nicht unmöglich, dass die Sentinelesen gerade von tödlichen Krankheiten infiziert wurden, gegen die sie keine Immunität haben. Corry: «Solche Krankheiten können ein ganzes unkontaktiertes Volk ausrotten.» (SDA/neo)

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