Er erschoss schwarzen Teenager (†17)
Todesschütze fordert von Familie seines Opfers 100 Millionen Dollar

Der ehemals Angeklagte dreht den Spiess um: Der Mann, der 2012 einen Buben erschossen hat und freigesprochen wurde, fordert nun 100 Millionen Dollar von der Familie des Opfers.
Publiziert: 05.12.2019 um 13:21 Uhr
1/10
Freute sich über seinen Freispruch: George Zimmermann 2016 vor Gericht.
Foto: keystone-sda.ch

George Zimmerman (36), der 2012 den schwarzen Teenager Trayvon Martin in Florida getötet hatte, hat die Eltern des Jugendlichen auf Schadenersatz verklagt. Zimmerman fordere mehr als 100 Millionen Dollar, teilte sein Anwalt Larry Klayman am Mittwoch mit.

Der Hauptzeuge der Anklage in dem Prozess im Jahr 2013 sei ein «Betrüger» gewesen, der «Falschaussagen geliefert hat, um Zimmerman zu belasten», erklärte Klayman. Die Eltern von Trayvon Martin, ihr Anwalt Ben Crump und weitere Personen hätten sich abgesprochen, um eine Zeugenaussage zugunsten des Teenagers zu bekommen.

Es war Notwehr

Crump wies den Vorwurf als «unbegründet» zurück. Es handele sich um einen «schamlosen Versuch, aus dem Leben und der Trauer anderer Profit zu schlagen», erklärte er. Zimmerman wolle «uns glauben machen, dass er ein unschuldiges Opfer einer tiefen Verschwörung ist», obwohl es keinerlei glaubwürdige Beweise gebe, «die diese haarsträubenden Behauptungen stützen», erklärte der Anwalt. «Diese Geschichte entbehrt jeder Logik.»

Der Nachbarschaftswächter Zimmerman hatte den unbewaffneten 17-jährigen Martin im Februar 2012 nahe Orlando im Staat Florida erschossen. Die Geschworenen stuften den Fall als Notwehr ein und sprachen ihn vom Vorwurf des schweren Totschlags frei. Der Fall löste landesweite Proteste und eine hitzige Debatte über Rassismus aus. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?