Der Besitzer des römischen Verlags Altaforte, der eine Biografie des italienischen Innenministers und Chefs der rechten Lega Matteo Salvini veröffentlicht hat, hatte sich als «Faschist» bekannt.
Polacchi hatte in einem Radiointerview den faschistischen Diktator Benito Mussolini als Italiens besten Staatsmann bezeichnet. «Antifaschismus ist das wahre Übel Italiens», hatte Polacchi betont. Der Verlag Altaforte soll enge Beziehungen zur rechtsextremen Partei CasaPound unterhalten, berichteten italienische Medien.
Auschwitz-Museum droht mit Boykott
Daraufhin hatten mehrere Schriftsteller und Autoren beschlossen, die am Donnerstag beginnende Buchmesse in Turin zu boykottieren. Das Museum des ehemaligen Konzentrationslagers in Auschwitz drohte mit der Absage der Teilnahme an der Messe in Turin, sollte der Verlag Altaforte dabei sein.
Sergio Chiamparino, Präsident der Region Piemont, zu der Turin gehört, meinte, die juristischen Bedingungen für einen Ausschluss Altafortes von der bis zum 13. Mai laufenden Buchmesse seien nicht gegeben. Bücher sollten zur Diskussion anregen. Es sei nicht Aufgabe der Organisatoren, Alfafonte von der Buchmesse auszuschliessen.
Polacchi erklärte sich wegen des Eklats um die Präsentation von Salvinis Biografie bei der Buchmesse überrascht. «Wir hatten zwar mit Polemik gerechnet, nicht mit einem derartigen Niveau von Boshaftigkeit. Man droht uns sogar mit Bomben», beschwerte sich Polacchi. (pma/SDA)