Er drängte sich bei Corona-Impfung vor
Ämtersperre für Perus Ex-Präsident Vizcarra (58)

Wegen seiner Verwicklung in einen Impfskandal darf der frühere peruanische Präsident Martín Vizcarra für zehn Jahre keine öffentlichen Ämter bekleiden.
Publiziert: 17.04.2021 um 09:51 Uhr
ARCHIV - MartÌn Vizcarra, ehemaliger Pr‰sident von Peru, spricht vor dem Pr‰sidentenpalast, nachdem er seines Amtes enthoben worden ist. Foto: Martin Mejia/AP/dpa
Foto: Martin Mejia

Weil er sich Ende vergangenen Jahres ausser der Reihe mit dem Vakzin des chinesischen Herstellers Sinopharm gegen das Coronavirus hatte impfen lassen, verhängte der Kongress des südamerikanischen Landes am Freitag die Ämtersperre gegen den ehemaligen Staatschef (2018-2020). Damit kann der 58-Jährige auch sein Parlamentsmandat nicht wahrnehmen, das er bei der Wahl am vergangenen Sonntag errungen hatte. Vizcarra war noch während seiner Amtszeit als Präsident geimpft worden.

Der Ex-Staatschef ist aber nicht der einzige, den der Bannstrahl des Parlaments traf. Die frühere Aussenministerin Elizabeth Astete wurde für ein Jahr gesperrt und die ehemalige Gesundheitsministerin Pilar Mazzetti für acht Jahre. In den Skandal «Vacuna-Gate» (Impf-Gate) sind knapp 500 Politiker, Funktionäre und Beamte verwickelt. Sie sollen sich bei der Impfkampagne vorgedrängelt haben. Ihrer Darstellung nach haben sie hingegen noch während der Testphase freiwillig an klinischen Studien teilgenommen und wurden deshalb geimpft. Im Falle Vizcarras hatte die zuständige Universität in Lima dies ausdrücklich dementiert.

Vizcarra wurde im vergangenen Jahr vom Kongress des Amtes enthoben. Der Ex-Präsident war in seiner Regierungszeit immer wieder mit dem Parlament aneinander geraten. Er warf den Abgeordneten vor, seine Bemühungen im Kampf gegen die Korruption auszubremsen. Gegen etwa die Hälfte der Parlamentarier wird wegen verschiedener Vergehen ermittelt.

(SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?