Er ass zwei Zitronen und Holzkohle
Mann (51) überlebt sechs Tage auf einsamer Insel vor Rio

Nelson Nedy wurde von einer Welle mitgerissen – und an eine einsame Insel gespült. Was nach Hollywood-Film klingt, soll in Brasilien passiert sein. Nach sechs Tagen wurde Nedy gefunden.
Publiziert: 17.08.2022 um 03:38 Uhr
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Aktualisiert: 18.08.2022 um 14:34 Uhr
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Sechs Tage überlebte Nelson Nedy auf einer einsamen Insel vor Rio de Janeiro.
Foto: Screenshot G1

Nelson Nedy (51) steht auf einem Felsen im Westen Rio de Janeiros, will sich das Meer ansehen. Dann reisst ihn eine hohe Welle vom Aussichtspunkt – und zieht ihn ins Meer. Der Brasilianer kämpft gegen die starke Strömung, schafft es jedoch nicht an den Strand.

Dem Nachrichtenportal «G1» erzählt Nedy seine Geschichte. Er sei einige Stunden im Wasser getrieben – und rettet sich dann ans Ufer einer unbewohnten Insel. Dort habe er sechs Tage und fünf Nächte ausgeharrt.

Jetski-Fahrer entdeckte Gestrandeten

Es handelt sich um die Insel Ilha das Palmas, die nicht bewohnt ist. Ab und an befinden sich Touristen oder Fischer auf der Insel. Doch nicht, als Nedy dort war.

Gerettet wurde er nur, weil ein Jetski-Fahrer auf ihn aufmerksam wurde. Über den Moment, als ihn die Welle mitriss, weiss er noch: «Ich knallte mit meinem Hintern auf einen Felsen. Dann versuchte ich, von dem Felsen weg zu kommen um nicht noch mal dagegen zu schlagen und schwamm weiter ins Meer hinein.»

Übernachtet habe Nedy, der gelernter Gärtner ist, zunächst in einer Höhle. Auf der verlassenen Insel habe er am nächsten Tag einen provisorischen Unterschlupf entdeckt. Er vermutet, dieser sei von lokalen Fischern gebaut worden, die sich jedoch nicht auf der Insel befanden.

Er ass zwei Zitronen, fand zwei Flaschen Wasser

«Ich fand dort zwei Zitronen und auch zwei Flaschen Wasser», sagt er zu «G1». Er habe die Zitronen mit Schale gegessen, die Wasser-Flaschen habe er sich aufgeteilt. Zu seinem Glück habe er dort auch eine Decke gefunden. Ausserdem versuchte er, Holzkohle zu essen und Salzwasser zu trinken.

Die Insel Ilha das Palmas befindet sich in Sichtweite von Stränden. Doch die Menschen auf der anderen Seite konnten ihn nicht sehen. Er gibt an, auch versucht zu haben mit der Decke auf sich aufmerksam zu machen.

Dann versuchte er, zurück zu schwimmen. Vergebens. Bilder zeigen seinen vollkommen zerkratzten Rücken. Er sagt: «Es gab einen Moment, da liess ich mich nur noch treiben. Ich sagte mir, Gott soll jetzt mit mir machen, was er will, er kann mich auch zu sich nehmen.»

Helikopter holte ihn von Insel

Nelson Nedy schwamm zurück. Dann, am 14. August, dem sechsten Tag auf der verlassenen Insel entdeckt ihn ein Jetski-Fahrer. Nedy wurde mit einem Feuerwehrhubschrauber zu einem Stützpunkt in Guaratiba geflogen. Dann kam er ins Spital Lourenço Jorge in Barra da Tijuca. Mittlerweile gehe es ihm gut. (euc)

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