Entwicklungshilfe
Bericht - Hilfsgelder auf Rekordhoch, aber weniger für die Ärmsten

Berlin – Die globalen Entwicklungshilfe-Ausgaben sind 2016 auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Einer Studie zufolge kam bei den Ärmsten der Armen in Afrika aber immer weniger Hilfe an.
Publiziert: 11.09.2017 um 00:43 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:04 Uhr
In Äthiopien herrschte 2016 die schlimmste Dürre seit 30 Jahren. Rund zehn Millionen Menschen waren akut auf Nahrungsmittel angewiesen. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/PHOTOPRESS/MENSCH FUER MENSCHEN SCHWEIZ/RAINER KQIO

Im letzten Jahr hätten die grossen Geberländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) weltweit knapp 120 Milliarden Euro für Entwicklungshilfe ausgegeben, heisst es in einem am Montag veröffentlichten Bericht der Organisation One. Dies sei ein Anstieg von 7,4 Prozent gegenüber 2015. Die Organisation kämpft gegen Armut, und zu deren Gründern zählt Bono, Sänger der irischen Rockband U2.

Der Anteil der Gelder, die in die am wenigsten entwickelten Länder flossen, sei jedoch weiter gesunken: Von 32 Prozent 2013 auf nunmehr 28 Prozent, berichtete One. Afrika als ärmster und instabilster Kontinent habe nur noch 32 statt 2015 noch 33 Prozent der Gelder erhalten - und dies, obwohl 39 Prozent der Menschen dort unter der absoluten Armutsgrenze lebten und mit weniger als 1,60 Euro am Tag auskommen müssten.

Dazu komme, dass die afrikanischen Länder in der Vergangenheit aus eigener Kraft für ihre Entwicklung noch einmal ein Vielfaches der Zahlungen der OECD-Geberländer mobilisiert hätten, heisst es im Bericht. Um dies stemmen zu können, seien sie jedoch vom Verkauf von Rohstoffen abhängig - und deren Preise seien in den vergangenen Jahren drastisch gefallen.

Die Rohstoff-Einnahmen der afrikanischen Staaten seien zwischen 2012 und 2015 um 44 Prozent eingebrochen, so dass als Konsequenz auch die Steuereinnahmen, aus denen die Nationen ihre eigene Entwicklung finanzieren, um 23,6 Prozent geschrumpft seien.

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