Entwarnung für die Umwelt vor Tunesien
Gesunkener Frachter hatte doch kein Diesel an Bord

Nach Befürchtungen über eine Umweltkatastrophe vor Tunesiens Küste durch ein gesunkenes Schiff mit womöglich grossen Mengen Treibstoff an Bord haben die Behörden nun Entwarnung gegeben.
Publiziert: 22.04.2022 um 17:23 Uhr
HANDOUT - Das Handelsschiff, das in tunesischen Hoheitsgewässern im Golf von Gabès vor der Südostküste Tunesiens gesunken ist. Foto: --/Tunisian Ministry of Defence/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
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Der Frachter habe entgegen früherer Berichte doch kein Diesel geladen gehabt, hiess es am Freitag vom tunesischen Umweltministerium sowie von der Marine. Laut Armee hatte die Besatzung des Schiffs die tunesischen Behörden über die Fracht informiert. Warum die Angaben der Crew nicht stimmten, war zunächst unklar.

Das Schiff war vor einer Woche auf seinem Weg von der ägyptischen Hafenstadt Damietta nach Malta bei schlechtem Wetter in Seenot geraten. Es sank rund sieben Kilometer vor Tunesiens Küste im Golf von Gabès. Die siebenköpfige Besatzung wurde von Bord gerettet und für Befragungen vorläufig in Gewahrsam genommen. Tunesische Behörden äussern inzwischen Zweifel an der Seetauglichkeit sowie den tatsächlichen Aktivitäten des Schiffes.

Ursprünglichen Angaben zufolge sollte der Frachter rund 750 Tonnen Diesel geladen haben. Um eine Umweltkatastrophe zu verhindern, wollten Retter den Treibstoff absaugen. Diese Aktion wird laut Armee nun eingestellt. Das Schiff selbst solle bald geborgen werden.

Im Golf von Gabès liegt auch die bei Urlaubern beliebte Insel Djerba. Nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF ist das Gebiet seit Jahrzehnten Verschmutzungen durch Chemikalien aus Fabriken ausgesetzt.

(SDA)

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