Das sagte der Abgeordnete Usman Danlami, der den Bezirk im Bundesstaat vertritt, der Nachrichtenagentur DPA. Bei weiteren Angriffen in der Woche zuvor wurden Danlami zufolge insgesamt 75 Menschen aus zwei Dörfern in Kajuru entführt, Anfang März zudem 287 Mädchen und Jungen aus einer Schule im benachbarten Bezirk Chikun.
Trotz des Einsatzes von Sicherheitskräften sind bislang keine Geiseln gerettet oder Hintermänner festgenommen worden. Hinter der Entführungswelle in Kaduna werden bewaffnete kriminelle Gruppen vermutet.
Im Norden und Zentrum des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas mit mehr als 220 Millionen Einwohnern entführen sowohl kriminelle Banden als auch islamistische Terrorgruppen immer wieder Menschen. Vor fast genau zehn Jahren, im April 2014, sorgte die Entführung von 276 Schülerinnen durch die islamistische Miliz Boko Haram in Chibok im nordöstlichen Bundesstaat Borno für weltweites Entsetzen.
Boko Haram und andere dschihadistische Gruppen, die eine gewaltsame Kampagne zur Einführung einer strengen islamischen Herrschaft in Nigeria führen, wollen mit den Entführungen meist politische Forderungen stellen. Den Banden geht es dagegen meist darum, Lösegeld zu erpressen oder die Freilassung ihrer inhaftierten Mitglieder zu erreichen.
Boko Haram wird auch für eine erneute Massenentführung Anfang März von mehr als 200 Binnenflüchtlingen, vor allem Frauen und Kindern, im Bundesstaat Borno verantwortlich gemacht. Im Bundesstaat Sokoto überfielen Bewaffnete kurz danach eine islamische Schule und nahmen 15 Kinder mit.
(SDA)