Im Roten Meer haben die Huthi-Rebellen, bei der es sich um eine Bürgerkriegspartei im Jemen handelt, vor der Küste des Jemens ein Frachtschiff im Roten Meer angegriffen und fast zwei Dutzend Geiseln genommen. Das berichten diverse Medien.
Die Rebellen hätten an Bord des Autotransporters Galaxy Leader die Kontrolle übernommen, berichtete der Nachrichtensender Al-Hadath am Sonntag. An Bord sei eine 22-köpfige Besatzung. Eine Quelle für diese Angaben nannte Al-Hadath nicht.
Israelischen Medien zufolge soll das Frachtschiff von einem Unternehmen betrieben werden, das zum Teil dem britisch-israelischen Geschäftsmann Rami Ungar gehört. Die etwa 190 Meter lange Galaxy Leader wurde 2002 gebaut und fährt unter der Flagge Bahamas.
«Sehr schwerwiegender Vorfall mit globaler Reichweite»
Ein Sprecher der israelischen Armee sprach von einem «sehr schwerwiegendem Vorfall mit globaler Reichweite». Der Frachter sei von der Türkei auf dem Weg nach Indien mit einer internationalen Crew an Bord gewesen. Israelische Staatsangehörige seien nicht an Bord. Entgegen der Behauptungen der Huthi-Rebellen betonte er, dass es sich um «kein israelisches Schiff» handle.
Am Sonntag hatten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen mit Angriffen auf «sämtliche Schiffe» mit Bezug zu Israel gedroht. Ab sofort seien alle Schiffe ein Ziel, die unter der Flagge Israels führen, die im Besitz israelischer Unternehmen seien oder die von israelischen Firmen betrieben würden, teilte Sprecher Jahja Sari mit. Es ist anzunehmen, dass die Angreifer davon ausgegangen sind, dass sich wegen des britisch-israelischen Besitzers des Schiffs israelische Staatsangehörige auf dem Schiff befinden würden.
Das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanyahu (74) machte den Iran direkt für den Angriff verantwortlich. «Wir verurteilen den iranischen Angriff auf ein internationales Schiff aufs Schärfste», teilte ein Sprecher mit. Auf dem Schiff sollen sich den Angaben nach Menschen aus der Ukraine, Bulgarien und Mexiko sowie aus den Philippinen befinden. (SDA)