«Es wurde die ganze Zeit verhandelt, aber jetzt sind sie frei und wohlauf», sagte ein Angehöriger, der namentlich nicht genannt werden wollte, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Der 29-jährige Guzmán Salazar und seine Begleiter waren am Montag in einem Edelrestaurant im Pazifik-Badeort Puerto Vallarta von bewaffneten Angreifern verschleppt worden. Die Staatsanwaltschaft vermutete das rivalisierende Drogenkartell Jalisco Nueva Generación hinter der Tat.
Jalisco Nueva Generación ist seit 2010 in Puerto Vallarta aktiv. Das Kartell entstand nach dem Tod des dortigen Anführers des Sinaloa-Kartells, Ignacio «Nacho» Coronel, und entwickelte sich zu einem der mächtigsten Drogenkartelle Mexikos. Die Behörden warnten nach der Entführung vor einem neuen Bandenkrieg zwischen Jalisco Nueva Generación und Guzmáns Sinaloa-Kartell.
«El Chapo» gilt als Chef des berüchtigten Sinaloa-Kartells, das eine wichtige Rolle bei der Versorgung des US-Drogenmarkts spielt. Derzeit sitzt in einem Bundesgefängnis in der Grenzstadt Ciudad Juárez und kämpft gegen seine Auslieferung an die USA.
Guzmán hatte im Juli vergangenen Jahres mit einem spektakulären Ausbruch für Schlagzeilen gesorgt. Bei einer filmreifen Flucht entwischte er durch einen zu seiner Gefängniszelle führenden Tunnel, den Helfer in monatelanger Arbeit gegraben haben müssen. Es war bereits sein zweiter Gefängnisausbruch. Nach monatelanger Fahndung wurde der 59-Jährige am 8. Januar gefasst. (sda/sac)