Entführte Natascha Kampusch
Zurück im Horror-Haus

Sie besucht den Ort, an dem ihr solch Grausames widerfahren ist, seit Jahren regelmässig. Und fühlt sich dabei alles andere als gut.
Publiziert: 28.07.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:07 Uhr
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Sieht fast so aus wie früher: Das Haus, in dem Natascha Kampusch misshandelt wurde.
Foto: RTL Explosiv
Zurück im Horror-Haus
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Natascha Kampusch:Zurück im Horror-Haus
Guido Felder

Wie schafft sie das nur? Ungefähr alle zwei Monate kehrt die heute 28-jährige Natascha Kampusch in jenes Haus zurück, in dem sie acht Jahre lang eingesperrt und missbraucht worden war. Sie bekam das Gebäude im österreichischen Strasshof kurz nach ihrer Flucht am 23. August 2006 als Entschädigung für ihre Qualen zugesprochen.

Einem Kamerateam von RTL hat sie die Türen zum Horrorhaus geöffnet. Noch immer stehen die Bücher ihres Peinigers Wolfgang Priklopil († 44) im Regal, noch immer stehen die Schnapsflaschen im Schrank. Alles sieht so aus wie früher. Nur das acht Quadratmeter kleine Verlies im Keller, in dem das mit zehn Jahren entführte Mädchen hausen musste, wurde zugeschüttet. Hier war Natascha Kampusch auf 36 Kilo abgemagert, heute ist sie übergewichtig.

In der Sendung «Extra» sagt Kampusch: «Es geht mir schlecht, wenn ich hierher komme. Es ist ein fremder Ort, obwohl ich lange hier war.» Dennoch besucht sie den Ort regelmässig: Um zu lüften, Reparaturen auszuführen – und um ihr Trauma zu bewältigen. Ihre Lehre als Goldschmiedin hat sie abgebrochen. Trotz der Pein schliesst die Single-Frau eine Liebesbeziehung zu einem Mann nicht aus. Kampusch: «Ich denke, ich bin schon ein Mensch, der beziehungsfähig ist.»

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