Engpässe bei Giftspritzen in den USA
Erschiessungskommando statt Giftspritze?

Im US-Bundesstaat Wyoming könnten zum Tode Verurteilte bald durch ein Erschiessungskommando hingerichtet werden.
Publiziert: 28.01.2015 um 16:06 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:44 Uhr

Im US-Bundesstaat Wyoming hat der Senat ein neues Gesetz verabschiedet, wonach zum Tode Verurteilte durch ein Erschiessungskommando hingerichtet werden können. Die Giftspritze, derzeit die gebräuchlichste Hinrichtungsmethode in den USA, droht immer mehr in Verruf zu geraten.

Die EU verhängte 2011 einen Exportstopp für Todessubstanzen. Damit will Brüssel Amerikas Hinrichtungspolitik ächten. Einige US-Bundesstaaten stoppten dann wegen fehlender Substanzen die Hinrichtungen. Andere entwickelten eigene Giftmixturen.

Eine Panne nach der andern

2014 kam es zu mehreren Pannen. Im Juli konnte in Phoenix (US-Bundestaat Arizona) ein Doppelmörder erst nach einem qualvollen, zweistündigen Todeskampf für tot erklärt werden. Auch im Mai war es im Bundesstaat Oklahoma zu einer schweren Panne gekommen, als einem 38-Jährigen beim Spritzen eines Gifts eine Vene platzte. Anstatt bewusstlos zu werden, verzerrte der Häftling das Gesicht, wälzte sich umher und schnappte nach Luft. ER 43 Minuten später setzte nach einem Herzinfarkt der Tod ein. 

In Wyoming brachte nun Senator Bruce Burns (62) die Alternative Erschiessungskommando in den Senat. «Wenn wir weiter die Todesstrafe haben, braucht es eine verfügbare zweite Alternative für Hinrichtungen», sagte der Republikaner. Die Vorlage muss noch in der zweiten Parlamentskammer verabschiedet werden.

Nur im Bundesstaat Utah wurde 2010 ein Häftling durch ein Erschiessungskommando hingerichtet. In 32 der 50 US-Bundesstaaten gilt die Todesstrafe. (btg)

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