Das Emmi-Käsefondue löst auf Reddit eine heisse Diskussion aus. Denn das Unternehmen empfiehlt ihren Kunden in Namibia, das Gericht neben Brot auch mit Crevetten zu essen.
«So ein Seich», empört sich «Spicysalsa1». Andere ziehen die Aufregung ins Lächerliche: «Holt die Heugabeln! Es ist wieder mal Zeit für einen Bauern-Aufstand» und «Für etwas haben wir die Armee! Wenn das kein Grund zur Generalmobilmachung ist, dann weiss ich auch nicht, wieso wir die Kampfpanzer haben», schreiben die Reddit-Nutzer.
Der Auslöser des Fonduegates war ein Foto, das der Zürcher Alex S. (24) alias «Kontradesigner» am Sonntag bei Reddit mit der Unterschrift «Ernsthaft? Shrimps? Macht mi hässig» gepostet hat. «Ich mag Crevetten sonst gerne, aber würde sie nie in ein Käse-Fondue tunken», sagt er zu BLICK.
Der Schweizer besuchte im Dezember seine Eltern in der Nähe der namibischen Hauptstadt Windhoek, als er das Fondue in den Regalen einer Spar-Filiale entdeckte. Dass es das Schweizer Traditionsgericht bis nach südliche Afrika geschafft hat, habe ihn gefreut – die Crevetten-Kombination aber hat ihn stark irritiert. «In Namibia sind Crevetten gar nicht so verbreitet. Deswegen verstehe ich nicht, warum man das überhaupt empfiehlt», sagt er. Er selber mag sein Käse-Fondue am liebsten nur mit Brot.
«Ich würde glaub lieber verhungern»
Die Reddit-User pflichten ihm bei. «Ich würde glaub lieber verhungern, als Shrimps in meinen Käse reinzutunken. Die Barbaren!», schreibt der Basler «Stewa02».
Andere Nutzer verstehen die Aufregung dagegen nicht: «Ich habe mal Raclette mit Crevetten gegessen. Es war echt gut. Käse geht mit allem», schreibt der Walliser «Telllos». Und der Berner «Sophroniskos» ruft zu mehr Experimentierfreude auf: «Warum kann man nicht mal etwas weltoffener sein und auch andere Zutaten mit traditionellen Gerichten ausprobieren?»
«Andere Länder, andere Essgewohnheiten»
Bei Emmi Schweiz sieht man es ähnlich. «Andere Länder, andere Essgewohnheiten. Wenn Schweizer Käse in irgendeiner Form dazu passt, freut uns das immer», sagt Sprecherin Sibylle Umiker zu BLICK.
Das Fondue wird mit den entsprechenden Serviervorschlägen aus der Schweiz nach Südafrika exportiert und findet von dort aus den Weg in die Nachbarländer. «In weiter entfernteren Ländern muss man den Konsumenten zeigen, wie ein für dortige Verhältnisse ungewohntes Produkt konsumiert werden könnte. Und Tatsache ist, dass vielerorts Meeresfrüchte gerne mit Käse gegessen werden», erklärt Umiker den Vorschlag mit Crevetten.