Emmanuel Macron predigt Wasser und trinkt Wein
Der Glanz des Hoffnungsträgers ist verblasst

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron ärgert die Franzosen. Er predigt Wasser, trinkt aber selber Wein.
Publiziert: 26.06.2018 um 23:39 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:20 Uhr
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Emmanuel Macron ärgert die Franzosen.
Foto: Getty Images
Guido Felder

Er kam als Hoffnungsträger, putzte mit seiner neuen Partei La République en Marche alle Konkurrenten weg. Heute ist der Glanz von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron (40) ziemlich verblasst. Einer der Gründe: seine Doppelmoral!

Er sagt, man müsse Bootsflüchtlingen helfen, macht aber selber die Häfen dicht. Macron warf Italien «Zynismus und Verantwortungslosigkeit» vor, als das Flüchtlingsschiff «Aquarius» mit über 600 Migranten an Bord in Italien nicht anlegen durfte. Doch Frankreich wollte die «Aquarius» ebenso wenig. Erst als Korsikas Regionalregierung ihren Hafen öffnen wollte, musste Macron mit Spanien eine Lösung arrangieren.

Er sagt, er wolle Deutschland helfen, schaut aber nur für sich. Kanzlerin Angela Merkel (63) hat in Macron einen zweifelhaften Verbündeten in Sachen Asyl. Er arbeitet daraufhin, dass Europa Asylzentren in Afrika errichtet. Von einer europäischen Verteillösung, wie Merkel sie wünscht, rückt Frankreich ab.

Er tadelt lieber die Flüchtlingspolitik anderer als seine eigene. Dabei offenbart ein Bericht der Menschenrechtsorganisation Oxfam, wie mies gerade minderjährige Flüchtlinge an der Grenze zu Italien behandelt werden – von französischen Grenzern. Es geht um körperliche Misshandlung, aber auch um Betrug: Das Alter von Jugendlichen sei in deren Papieren nach oben gefälscht worden.

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