70 Wunden und Verletzungen protokollierten die Gerichtsmediziner am Körper des kleinen Alfies (18 Monate): Rippen- Arm- und Beinbrüche, Bissspuren, Gesichtsverletzungen, innere Blutungen – der Bub war übel zugerichtet.
Alfie starb 2020 im Städtchen Hernhill im Südosten Englands durch die Hand seiner Mutter Sian H. * (27) und deren Partner Jack B.* (35) nach einer «Nacht der Gewalt», wie die leitende Ermittlerin sagte. Das Paar hatte in seinem Wohnwagen Kokain, Cannabis und Alkohol konsumiert und ging im Rausch auf das wehrlose Kind los.
Nun wurde das Paar für die Tat zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt: Sian H. muss für mindestens 19 Jahre ins Gefängnis, Jack B. für mindestens 23 Jahre hinter Gitter, wie die BBC berichtet.
Gebissen, um ihn aufzuwecken
Bis zuletzt leugneten beide die Tat, behaupteten, sie seien aufgewacht und hätten das Kind schwer verletzt vorgefunden. Jack B. sagte, er habe Alfie nicht ansprechbar vorgefunden und hätte ihn deshalb gebissen, um ihn zu wecken.
Der Richter sagte in seiner Urteilsbegründung, Alfie sei das Opfer einer «Raserei» gewesen und richtete sich an Sian H.: «Sie waren Alfies Mutter und er verdiente Ihren Schutz.»
Vor Gericht sagte der leibliche Vater von Alfie: «Die Beerdigung war einer der schwersten Tage in meinem Leben. Die Bilder von seinem winzigen Sarg werden mir immer im Gedächtnis bleiben.» Und Alfies Grossvater ergänzte: «Wir haben noch nie so einen Schmerz erlebt. Ich würde es so beschreiben, als ob das Licht in unseren Seelen erloschen ist.» (neo) *Name bekannt