Als Lesley McSpadden vom Entscheid der Grand Jury erfuhr, brach sie zusammen. Die Mutter von Michael Brown (†18) schlug die Hände über dem Kopf zusammen und schluchzte.
Sie habe sich gefühlt, als wäre sie erschossen worden, sagte sie nun in einem emotionalen Auftritt auf CNN. Sie habe «keinen Respekt, keine Sympathie, nichts» gefühlt.
McSpadden und ihr Ex-Mann Michael Brown senior glauben dem Polizisten Darren Wilson seine Version der Ereignisse nicht. Mike sei ein bescheidener und sanfter Bub gewesen. Er habe seine Geschwister und Tiere geliebt, sagten sie zur CNN-Journalistin. Dass ihr Junge den Polizisten mit Beschimpfungen provoziert haben soll, können oder wollen sie nicht glauben.
«Sein Tod hat uns verändert»
«Er war anders, aber er war dennoch wie jeder andere Teenager auch. Er wollte verschiedene Dinge entdecken, verschiedene Dinge tun, mit verschiedenen Menschen zusammensein», erzählte Mutter McSpadden. «Er war jung. Er wurde erwachsen. Er fand sich selbst.»
Niemals habe er den Beamten verhöhnt oder versucht, nach dessen Waffe zu greifen. Wilson sei ein Mörder, sagte Vater Brown. «Er wusste genau, was er tat. Er hatte die Absicht, ihn zu töten.»
In einem weiteren gestern ausgestrahlten Gespräch mit dem Talkmaster Charlie Rose auf PBS sprechen die Eltern ausserdem über das Leid, das der Tod ihres Sohnen ihnen brachte (siehe Video oben). «Sein Tod hat uns verändert», sagt Brown senior. «Diese Lücke wird nie mehr gefüllt werden.» Sie beide hätten weitere Kinder, doch der Tod seines ältesten Sohnes Mikes habe ihn gebrochen.
Mutter verteidigt Ausraster ihres Mannes
Bereits in einem früheren öffentlichen Statement teilten die Eltern mit, «tief enttäuscht» über das Urteil der Grand Jury zu sein. Am Montagabend war der Entscheid des zwölfköpfigen Gremiums bekannt geworden, den Polizisten Darren Wilson im Fall der Tötung des schwarzen Teenagers nicht anzuklagen. Während die Mutter inmitten der Demonstranten in Ferguson weinte, war ihr Mann – Mike Browns Stiefvater Louis Head – ausgerastet.
«Brennt diese Bitch nieder!», schrie er mehrfach in die Menge, nachdem er seine Frau einige Sekunden getröstet hatte. Auf CNN verteidigt McSpadden nun die zu Krawall aufrufenden Worte ihres Mannes. Er sei zu diesem Zeitpunkt sehr wütend gewesen. «Das eine ist, so etwas zu sagen. Zu handeln ist etwas anderes.» (lha)