Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann tritt von allen Ämtern zurück. Das erklärte der Vorsitzende der sozialdemokratischen Partei SPÖ heute im Bundeskanzleramt in Wien.
Der starke Rückhalt innerhalb seiner Partei sei verloren gegangen, begründete der 55-Jährige den Schritt. Faymann ist seit Anfang Dezember 2008 österreichischer Bundeskanzler.
«Dieses Land braucht einen Kanzler, wo die Partei voll hinter ihm steht. Die Regierung braucht einen Neustart mit Kraft. Wer diesen Rückhalt nicht hat, kann diese Aufgabe nicht leisten», sagte Faymann.
Österreich habe nach der schwierigen Phase der Finanzkrise im vergangenen Jahr den Flüchtlingsansturm zu bewältigen gehabt, sagte der 56-Jährige. Dies habe Österreich gut gemeistert.
Faymann verteidigte erneut das Ende der «Willkommenskultur» und die zunehmend restriktivere Flüchtlingspolitik des Landes. «Es wäre verantwortungslos gewesen, nicht auch eigene Massnahmen zu setzen.»
Nach seinem überraschenden Rückzug soll nun Wiens Bürgermeister Michael Häupl intermistisch die Parteiführung übernehmen. Ein entsprechender Beschluss soll noch heute Nachmittag fallen.
Sollten dem Rücktritt von SPÖ-Chef und Bundeskanzler Werner Faymann vorgezogene Neuwahlen folgen, würden die Österreicher voraussichtlich Anfang September an die Urnen gerufen. Für die Vorbereitung einer Nationalratswahl sind rund drei Monate nach Fixierung des Wahltermines nötig.
(bau/SDA)