Die ehemalige philippinische Diktatorengattin Imelda Marcos macht wieder mal von sich reden. Dieses Mal aber nicht wegen ihrer immensen Sammlung von Schuhen, sondern wegen ihrer Party zu ihrem 90. Geburtstag. Rund 260 der geladenen 2500 Gäste erlitten in Manila eine Lebensmittelvergiftung, nachdem sie Ei und Reis gegessen hatten. Sie mussten mit den typischen Symptomen wie Erbrechen und Schwindel ins Spital gebracht werden.
Das Geburtstagskind selber war nicht betroffen. Ihre Familie bat um Entschuldigung und bot allen Erkrankten Hilfe an. Diese nahmen den Vorfall gelassen. Eine der Geladenen sagte: «Imelda Marcos kann nichts dafür, sie hat das Essen ja nicht gekocht.»
Schuhe vergammelten in Kisten
Imelda Marcos wurde vor allem durch ihren Schuhtick berühmt. Während der 21-jährigen Regentschaft ihres Mannes Ferdinand (1917–1989) soll sie über 3000 Paare besessen haben. Nach ihrer Flucht in die USA 1986 wurde das Marken-Schuhwerk zusammen mit andern Kleidern verpackt und ins Nationalmuseum gebracht.
Dort gingen die Kisten vergessen, bis sie vor wenigen Jahren entdeckt und geöffnet wurden. Das Museumspersonal war schockiert: Termiten, Feuchtigkeit und Schimmel hatten viele der Luxus-Treter zerstört.
Dennoch gibt es nach wie vor Marcos-Schuhe zu bewundern: Das Marikina Schuhmuseum in Manila hatte sich schon im Jahr 2001 rund 700 Paare gesichert.
Wegen Millionen-Veruntreuung verurteilt
Ferdinand Marcos war 1986 bei einem friedlichen Volksaufstand von der Macht vertrieben worden, drei Jahre später starb er im Exil. Bis heute hat seine Familie viele Anhänger, darunter auch Präsident Rodrigo Duterte (74). Imelda Marcos selbst war im November wegen der Veruntreuung von 200 Millionen Dollar an Staatsgeldern zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Bis zum Beginn eines Berufungsverfahrens bleibt sie jedoch gegen Kaution auf freiem Fuss. (gf)