Zuvor waren die Behörden von zwei bewaffneten Angreifern ausgegangen. Bei dem Anschlag auf das Gotteshaus waren am Sonntagabend (Ortszeit) sechs Menschen getötet und 19 weitere verletzt worden.
Einer der beiden Verdächtigen wurde noch am Tatort von der Polizei festgenommen, der zweite wenig später. Dieser wurde dann jedoch nur «als Zeuge» vernommen. Das Motiv für die Tat, die weltweit verurteilt wurde, blieb zunächst unklar. Jetzt steht fest: Der einzige Verdächtige ist der 27-jährige Anthropologie und Politik-Student Alexandre Bissonnette. Er hatte sich der Polizei laut kanadischen Medienberichten gestellt und wollte mit den Behörden kooperieren. Am Montagabend (Ortszeit) wurde er von der kanadischen Justiz angeklagt. Um 18 Uhr (Ortszeit) erschien er kurz vor Gericht.
Mord und Versuchter Mord
Ihm werden in sechs Anklagepunkten Mord und in fünf Anklagepunkten versuchter Mord vorgeworfen. Der Öffentliche Sicherheitsminister Ralph Goodale bezeichnete ihn als «Einzelgänger». Auf seiner Facebook-Seite präsentierte sich Bissonnette als Fan von US-Präsident Donald Trump und der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen.
Sein nächster Gerichtstermin ist der 21. Februar. Polizeisprecherin Camille Habel sagte, womöglich müsse er sich zu einem späteren Zeitpunkt auch wegen terroristischen Anklagepunkten verantworten.
Laut einer Mitteilung der Universität, an der Bissonnette studiert, ist er per sofort von allen Lehrgängen gesperrt, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind. Die Bluttat am Sonntagabend forderte sechs Tote und 19 Verletzte, fünf davon sind noch immer in kritischem Zustand im Spital.
Trump sprach Beileid aus
Am Montag sprach auch US-Präsident Donald Trump dem Nachbarland sein Mitgefühl aus. Trump habe in einem Telefonat dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau und dem kanadischen Volk sein Beileid «nach der tragischen Schiesserei in einem islamischen Kulturzentrum in Québec» übermittelt, teilte Trudeaus Büro am Montag mit. (meg)