Foto: Google Maps

Eingriff erfolgte durch Eltern
Bub (5 Monate) stirbt nach Beschneidung in Bologna

Ein Baby ist in Bologna nach einer misslungenen Beschneidung ums Leben gekommen. Gegen Vater und Mutter wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.
Publiziert: 25.03.2019 um 16:43 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2021 um 14:23 Uhr

Horror-Zeremonie in Scandiano, einer kleinen Gemeinde nordwestlich der italienischen Stadt Bologna: Ein aus Ghana stammendes Paar hat am vergangenen Freitag seinen fünfmonativen Sohn eigenhändig beschnitten. Der Vater (40) und die Mutter (30) führten den chirurgischen Eingriff in den eigenen vier Wänden durch.

Kurze Zeit später verschlechterte sich der Zustand des Babys drastisch. Die Eltern brachten den Buben von ihrem Zuhause in der Ortschaft Scandiano ins örtliche Spital. Der Kleine war bereits in desolatem Zustand und erlitt einen Herzstillstand.

Vom Spital in Scandiano wurde der Bub notfallmässig per Helikopter ins Spital Sant'Orsola in Bologna überführt. Die Ärzte konnten den Kleinen nicht retten: Der Bub verstarb in der Nacht auf Samstag im Spital.

Moschee in Rom warnt

Gegen die Eltern wird nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, wie die Nachrichtenseite «repubblica.it» berichtet.

Erst im Dezember kam bei Rom ein zwei Jahre alter Bub infolge einer Beschneidung zu Hause ums Leben.

Vor allem muslimische und jüdische Familien lassen ihre Kinder aus religiösen und hygienischen Gründen beschneiden. Die Grosse Moschee in Rom ruft nun dazu auf, die Kinder in steriler Umgebung im Krankenhaus zu beschneiden. Auch Gesundheitsministerin Giulia Grillo warnt Eltern davor, solche Eingriffe illegal durchzuführen. «Die Gesundheit und das Leben der Kinder ist wichtiger als alles andere», schreibt sie auf Facebook. (noo)

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