In der jüngsten Ausgabe ihres Propaganda-Magazins «Rumiyah» ruft die Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat (IS) ihre Anhänger in den USA dazu auf, von einem Schlupfloch im US-Waffengesetz Gebrauch zu machen. Das berichtet die «Washington Post».
«Der Erwerb von Feuerwaffen kann sehr einfach sein – je nachdem, wo man sich befindet», heisst es in einem Artikel mit dem Titel «Just Terror Tactics» in der englischsprachigen Version des Magazins.
So kommt man ohne ID und Lizenz an eine Waffe
Konkret könne man in den meisten US-Bundesstaaten sämtliche Waffen – «von einer Schrotflinte bis zu einem halbautomatischen AR-15-Gewehr» – an Messen oder online kaufen. «Ohne ‹Background Checks› und ohne eine ID oder eine Waffenlizenz zu benötigen», wie im Artikel betont wird. Das sei ideal, um für ein Attentat an Waffen zu gelangen.
Grund für den einfachen Erwerb ist die Tatsache, dass die Waffen an Messen von privaten Waffenhändlern verkauft werden. Diese sind per Gesetz nicht verpflichtet, Personen erst zu prüfen, bevor sie ihnen eine Waffe verkaufen. Die Gesetzeslücke wird in den USA auch «Gun-Show-Schlupfloch» genannt. Ex-US-Präsident Barack Obama hatte während seiner letzten Amtszeit vergebens versucht, diese gegen den Willen der Republikaner zu schliessen.
Aufruf zu Attentaten in «überfüllten Arealen»
Im Artikel ruft der IS laut «Washington Post» auch dazu auf, Geiseln zu nehmen und im Namen der Terrormiliz zu töten. Feuerwaffen seien ein ideales Mittel, um die Zahl der Todesopfer bei einem Anschlag in «überfüllten, öffentlichen, begrenzten Arealen» zu maximieren.
Als Beispiel wird das Attentat auf einen Schwulenclub in Orlando genannt, bei dem vergangenen Juni 49 Menschen ums Leben kamen und über 50 Personen verletzt wurden. (lha)