Einer der gefährlichsten Verbrecher Italiens
Mafiaboss der mächtigen Camorra in Dubai gefasst

Raffaele Imperiale (46) ist ein grosses Tier im internationalen Drogenhandel. Er schleuste tonnenweise Drogen nach Europa und war im Besitz von zwei Van-Gogh-Gemälden. Jetzt ist der lang gesuchte Mafiaboss in Dubai festgenommen worden.
Publiziert: 20.08.2021 um 13:19 Uhr
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Aktualisiert: 20.08.2021 um 16:52 Uhr
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Raffaele Imperiale (46) ist einer der meistgesuchten Verbrecher Italiens. Er gehört der Mafiaorganisation Camorra an und baute ein imposantes Netzwerk für den internationalen Drogenhandel auf.
Foto: keystone-sda.ch

Er ist einer der meistgesuchten Mafiabosse Italiens und einer der wichtigsten Rauschgifthändler Europas: der 46-jährige Raffaele Imperiale. Er gehört der gefürchteten und mächtigen Camorra an, einer Mafiaorganisation aus Neapel. Nun ist der Italiener nach jahrzehntelanger Flucht in Dubai festgenommen worden.

Am Donnerstagnachmittag bestätigte die italienische Polizei in Neapel die Verhaftung von Imperiale, nachdem die niederländische Zeitung «De Telegraaf» darüber berichtet hatte.

Imperiale wurde bereits am 4. August in Dubai festgenommen. Die Verhaftung könnte aus Ermittlungsgründen zwei Wochen verschwiegen worden sein, schreibt «De Telegraaf». Imperiale wird zurzeit in den Vereinigten Arabischen Emiraten festgehalten, während das italienische Justizministerium das Auslieferungsverfahren abschliesst.

Wohnte im exklusivsten Luxushotel von Dubai

Der 46-jährige Mafiaboss liess sich, wie viele Gangster aus Europa, in Dubai nieder, um unbehelligt von den Behörden seine Geschäfte koordinieren zu können. Der Mafiaboss wohnte im bekanntesten Hotel von Dubai – dem luxuriösen Burj al Arab.

Von den Vereinigten Emiraten aus arbeitete Imperiale eng mit anderen europäischen Drogenbossen zusammen, wie die «Frankfurter Allgemeine» schreibt. Der italienische Mafiaboss hatte unter anderem Kontakt zum Netzwerk von Ridouan Taghi (43). Der Marokkaner galt als Staatsfeind Nummer eins der Niederlande und ist für mehrere Gewaltverbrechen verantwortlich. Seit März steht er wegen sechs Morden vor Gericht. Unter anderem wird er verdächtigt, am Mord des holländischen Journalisten Peter R. de Vries Anfang Juli beteiligt gewesen zu sein.

Entschlüsselte Nachrichten von Kryptohandys sollen beweisen, dass Imperiale mit Taghis Netzwerk gemeinsame Kokainlieferungen nach Europa organisiert hatte und an der Planung von Morden beteiligt gewesen war.

Van-Gogh-Gemälde auf Schwarzmarkt gekauft

Imperiale hatte Italien bereits in den 90er-Jahren verlassen, um in Amsterdam einen Coffee-Shop zu betreiben. Nach Angaben der italienischen Ermittler begann er in den frühen 2000er-Jahren, sein imposantes Netzwerk für den internationalen Drogenhandel aufzubauen – insbesondere mit Kokain.

Dank seines illegal angehäuften Reichtums konnte Imperiale zwei Van-Gogh-Gemälde auf dem Schwarzmarkt ergattern. Sie wurden 2002 aus einem Museum in Amsterdam gestohlen und 2016 im Landhaus von Imperiale in Neapel gefunden. Ein Camorra-Mitglied, das sich zur Zusammenarbeit mit der Justiz entschlossen hatte, soll Imperiale verraten haben, schreibt «Die Presse». (gin)

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