Nach dem Ausbruch eines Feuers in einer Fabrik für Lithiumbatterien in Südkorea sind rund 22 Menschen tot. «Es werden noch viele Menschen vermisst, sodass die Zahl der Opfer wahrscheinlich steigen wird», hiess es demnach von Seiten der Feuerwehr. Die meisten der Toten seien ausländische Arbeiter, hiess es.
Eine Person habe einen Herzstillstand erlitten, eine weitere sei schwer verletzt worden, berichtete Yonhap. Die Lösch- und Rettungsarbeiten dauerten an. Die Brandursache sei noch nicht bekannt. Im südkoreanischen Fernsehen war zu sehen, wie Flammen und dichte Rauchschwaden aus dem Gebäude traten.
«Wir können immer noch nicht hineingehen und einen Rettungseinsatz ausführen», sagte der Feuerwehrmann Kim Jin-Young zu Journalisten. Der Einsatz werde starten, «sobald wir das Feuer unter Kontrolle bekommen». Insgesamt würden 21 Personen noch vermisst. Insgesamt sollen Schätzungen zufolge 67 Beschäftigte in der Lithiumbatteriefabrik des Unternehmens Aricell in Hwaseong südlich von Seoul gewesen sein – die genaue Anzahl sei aber noch unklar, gab Kim an.
Präsident reagiert
Ausserhalb des Gebäudes standen dutzende Löschfahrzeuge. Das Unternehmen lagert geschätzte 35'000 Batteriezellen auf der zweiten Etage der Fabrik und weitere in anderen Bereichen. Arbeiter berichteten von einer Explosion in einer Batteriezelle im zweiten Stock, auf die weitere Explosionen folgten. Lithiumbatterien brennen schnell und sind mit herkömmlichen Löschmethoden schwer zu kontrollieren.
Die Explosionsgefahr sei hoch, sagte Feuerwehrmann Kim. Wasser werde den Brand in der Batteriefabrik nicht löschen, deswegen werde trockener Sand genutzt.
Der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol (63) gab Notfallanweisungen an die Behörden aus, dass diese alles vorhandene Personal und Ausrüstung mobilisieren sollten, um sich auf die Suche und Rettung der Menschen zu konzentrieren. Die Behörden der Stadt Hwaseong warnten die Bewohner vor dem Feuer und rieten ihnen wegen des Rauches, drinnen zu bleiben.
Südkorea ist ein wichtiger Produzent von Batterien, darunter solche, die in E-Autos eingesetzt werden. Südkoreanische Unternehmen beliefern E-Auto-Hersteller weltweit, etwa den Tesla-Konzern.