Die Amerikanerin Amanda Knox (29), der «Engel mit den Eisaugen», berichtet erstmals über intime Details, die sie während ihres Aufenthalts in einem italienischen Knast erlebte. «Wie Romantik im Gefängnis wirklich aussieht» heisst der Titel ihrer Kolumne und wurde auf dem amerikanischen Portal von «Vice Broadly» anlässlich des Valentinstags veröffentlicht. Darin beschreibt Knox, wie eine Mitinsassin versuchte, sie zu verführen.
Die Amerikanerin war sehr einsam, als sich Leny, eine Kleinstadt-Dealerin, ihr näherte. «Sie erzählte mir, dass sie lesbisch sei. Ich sagte ihr, dass ich hetero sei», schreibt Knox. Sie habe sich aber trotzdem mit Leny angefreundet. Sie hätten ihre CDs geteilt und Schach gespielt.
Nach dem Kuss war Schluss
Trotzdem machte Leny immer Annäherungsversuche – einmal hätte sie Knox sogar geküsst – das passte ihr gar nicht. «Ich habe ihr dann die Grenzen aufgezeigt.»
Leny war nicht die Einzige, die Knox zu nahe kam. «Ich war wütend, weil ich im Gefängnis regelmässig von männlichen Gefängniswärtern sexuell belästigt wurde. Und dann auch noch von Leny.» Ihr Verhältnis war nach dem Kuss angespannt und Amanda war froh, als sie endlich entlassen wurde.
Die meisten Frauen sind hetero
Im Gefängnis soll es viele lesbische Beziehungen gegeben haben. Obwohl sich die Mehrheit der Frauen als heterosexuell bezeichneten, lebten sie für die Zeit im Gefängnis wie Lesben. Knox nennt dies «gay for the stay» – lesbisch während des Aufenthalts.
Knox verbrachte fast vier Jahre im Capanne-Gefängnis im italienischen Perugia. Sie war für schuldig befunden worden, ihre Mitbewohnerin Meredith Kercher zusammen mit ihrem damaligen Freund Rafaelle Sollecito ermordet zu haben. Der Fall ging durch alle Instanzen. Im März 2015 sprach sie das oberste Gericht Italiens endgültig frei. Jetzt arbeitet Knox in den USA als freie Journalistin. (nbb)